Nach zwei Jahren pandemiebedingter ganzer oder teilweiser Auslagerung ins Internet brachte die Deutschsprachige Literaturkonferenz (TddL), wie der Preis offiziell heißt, wieder alle vor Ort zusammen: 14 Autorinnen und Autoren, die siebenköpfige Jury und das Publikum .
Die Preisverleihung wurde ab 11.35 Uhr auch live auf ORF.at übertragen. Und es könnte wieder hektisch werden, denn, wie ein langjähriger Beobachter dieses Lesewettbewerbs sagte, die Jury ist hier auch Teil der Show – und einige der Jury-Kommentare sprudelten erneut in den sozialen Medien, wo der Preis immer ist. weitgehend verhandelt. Einige Autoren wussten den Fan-Kult auch vor Ort intelligent zu nutzen.
Die Gewinner
Bisher wurden folgende Gewinner bekannt gegeben:
- Bachmann-Preis: Ana Marwan (nominiert von Klaus Kastberger)
- Publikumspreis: Elias Hirschl (vorgeschlagen von Klaus Kastberger)
- Deutschlandfunkpreis: Alexandru Bulucz (vorgeschlagen von Insa Wilke)
- KELAG-Preis: Juan S. Guse (nominiert von Mara Delius)
- 3sat-Preis: Leon Engler (vorgeschlagen von Philipp Tingler)
Die Preisregeln
Die Kandidaten sammeln Punkte bei der Jury, die sie am Samstagabend vergab. Wer die meisten Punkte erzielt, gewinnt den Bachmann-Preis. Die restlichen Preise werden in absteigender Punktzahl vergeben. Bei der Preisverleihung geht es „von unten nach oben“.
Weder die Jury noch die Organisatoren wissen, wer welchen Preis gewonnen hat. In der Live-Übertragung gibt der Rechtsberater nacheinander die Namen der Gewinner bekannt, beginnend mit dem Preis mit der niedrigsten Dotierung. Damit wird die Spannung um die Verleihung des Ingeborg-Bachmann-Preises bis zum Ende der Veranstaltung anhalten.
Es gibt fünf Auszeichnungen
Fünf Preise werden verliehen: der Ingeborg-Bachmann-Preis (gestiftet von der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee in Höhe von 25.000 Euro), der Deutschlandfunk-Preis (gestiftet von Deutschlandradio in der Höhe von 12.500 Euro), der KELAG-Preis (gestiftet für die Kärntner-Elektrisiert-Aktiengesellschaft in Höhe von 10.000 Euro), den 3sat-Preis (in Höhe von 7.500 Euro) und den Publikumspreis BKS Bank (gestiftet von der BKS Bank in Höhe von 7.000 Euro).
Elias Hirschl als Publikumsliebling am dritten Tag
Leona Stahlmann, Clemens Bruno Gatzmaga, Juan S. Guse und Elias Hirschl gestalteten das Programm für den letzten Tag der Verlesung des Bachmann-Preises am Samstag. Wenn wir uns die emotionalen Debatten der Jury am Vortag ansehen, zeigte die Jury, dass sie schnell warm wurde und gerne warm wurde, wenn der erste Text schon auf das Ende der Welt blickte und der zweite sich „ausgeklinkt“ hatte. Für das heimische Publikum war Elias Hirschl der Favorit des Tages.
ORF
Bachmann-Preis mit großer Textbreite
In der Breite hatte der Bachmann-Preis in diesem Jahr einiges zu bieten. Und es stellt auch die Jury vor die Herausforderung, mit dem Übermaß an Erzähltypen und Präsentationsformen präsentierter Texte umzugehen. Viele der Autorinnen und Autoren des Bachmann-Preises haben nicht Deutsch als Muttersprache, einige kommen aus anderen Erzähltraditionen und machen genau diese Erfahrung zum Thema ihrer Texte, oder auch ihre Erzählweisen stammen aus anderen Traditionen.
Die Gewinner des Bildpreises
Fotografische Serie mit 4 Bildern
ORF-Publikumsfan Elias Hirschl in Klagenfurt erhielt den ORF-Publikumspreis Alexandru Bulucz mit dem Deutschlandfunkpreis ORF Juan S. Guse erhielt den KELAG-Preis ORF Leon Engler erhielt den 3sat-Preis
Gleichzeitig merkt man, dass Literatur heutzutage mit anderen Erzählgenres konkurriert, von Netflix-Plattformen bis hin zur ewigen Selbstthematisierung sozialer Plattformen. Manchmal hat die Jury noch hohe ästhetische Ansprüche oder versucht zu verteidigen, wozu sie aufgefordert ist: die Qualität der Texte zu beurteilen. „Das“, sagt die vielbeschäftigte Kastberger-Jury, „ist immer Geschmackssache, egal wie sehr wir unterschiedliche objektive Kriterien in die Analyse einfließen lassen.“
Bachmannpreis
Literaturvortrag von Anna Baar
Am zweiten Tag gab es einen ausgezeichneten Streit um den mit Querverweisen überladenen Text eines Zeman. Und auch am Ende über den Auftritt der Autorin Mara Genschel, die einen Text als Fundstück und Rollenspiel vorstellte. „Beurteilen wir die Darbietung oder den Text oder beides?“, war die Frage der Jury. Und vom Podium kam zum ersten Mal die Antwort des Autors: “Du sagst die ganze Zeit nur, das ist eine Aufführung, ich habe es nie gesagt.” Zu diesem Zeitpunkt hatte sich die Temperatur im Fernsehgarten bereits so weit erwärmt, dass sie am Ende der Jurykämpfe das Arbeitszimmer nicht kalt, sondern bis zu einem gewissen Grad an Erschöpfung brachten. Alexandru Bulucz, der hier vor allem für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Poesie bekannt war, hatte den ersten Tag der Lesung markiert. Jeden Tag können Lesungen und Diskussionen gelesen und konsultiert werden.
Das waren die Tage des Lesens
Donnerstag lesen
- Hannes Stein
- Eva Sichelschmidt
- Leon Engel
- Alexandru Bulucz
- Andreas Moster
Mehr dazu in Bulucz über das Migrationstrauma als Favorit
Freitag lesen
- Ana Marwan
- Behzad Karim Khani
- Usama Al Shahmani
- Barbara Zemann
- Mara Genschel
Mehr dazu in Am zweiten Tag war es heiß
Lesen Sie Samstag
- Leona Stahlmann
- Clemens Bruno Gatzmaga
- Juan S. Guse
- Elias Hirschl
Mehr dazu bei Dodge, End of the World, Bobo Hell