Gepostet am 26. Juni 2022, 17:21 Uhr
Bei mehreren Treffen soll ein umstrittener katarischer Politiker dem ältesten Sohn von Königin Elizabeth insgesamt mehr als drei Millionen Euro für wohltätige Zwecke überreicht haben. Das ganze Geld wirft jetzt Fragen auf.
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Prinz Charles und der Scheich von Katar Hamad bin Jassim bin Jaber Al Thani scheinen ein gutes Verhältnis zu haben.
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So erhielt etwa zwischen 2011 und 2015 die Charles’ Foundation, die neben seinen Lieblingsprojekten auch sein Zuhause in Schottland finanziert, drei Millionen Euro von Hamad.
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Besonders scharf: Riesige Geldsummen wurden im Hollywood-Stil mit Bargeld und einer Aktentasche verteilt. (Symbolfoto)
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Es ist eine Szene, die in keinem Drogenkartell-Thriller fehlen darf: Zwei schwarze Geländewagen stehen auf einem abgelegenen Parkplatz, gefolgt von einer Lieferung einer schwarzen Aktentasche voller Tickets an den Rand. Es ist wahrscheinlich, dass eine ganze Reihe von Treffen zwischen Prinz Charles und dem ehemaligen katarischen Premierminister Hamad bin Jassim bin Jaber Al Thani auf ähnliche Weise stattgefunden haben, wie die “Sunday Times” berichtet.
Millionen in Luxustaschen
Dem Blatt zufolge flossen zwischen 2011 und 2015 insgesamt drei Millionen Dollar in drei Raten vom ehemaligen Premierminister an den ältesten Sohn von Queen Elizabeth & Mason-Taschen. Die Kaufhäuser beliefern die Königsfamilie mit Lebensmitteln und Tee.
Zahlung mit Bin-Laden-Tickets
Wieder nahm Charles, 73, eine Sporttasche mit einer Million Euro von Hamad bin Jassim bin Jaber Al Thani entgegen. Damals mussten zwei Angestellte des Fürsten das Geld von Hand zählen, eine mühselige Arbeit, denn in seiner Tasche sollen rund 2.000 Scheine gewesen sein. Denn die Zahlung soll in 500-Euro-Scheinen, auch als „Bin-Laden“-Scheine bekannt, erfolgt sein. Da der Schein in der Vergangenheit immer wieder im Zusammenhang mit der Finanzierung terroristischer Organisationen aufgetaucht ist, hat die Europäische Zentralbank 2016 beschlossen, die Ausgabe des 500-Euro-Scheins einzustellen.
Dieselben Zahlungen sollen an eine Wohltätigkeitsorganisation von Charles gegangen sein und ordnungsgemäß abgewickelt worden sein, teilte die zuständige Privatbank der Sunday Times mit. Konkret waren die drei Zahlungen in Höhe von insgesamt drei Millionen Euro für den Prince of Wales Charity Fund bestimmt. Neben dem Anwesen des Prinzen in Schottland finanziert die Stiftung auch seine Lieblingsprojekte. Gemäß der Spendenrichtlinie der britischen Königsfamilie können Familienmitglieder Schecks für wohltätige Zwecke annehmen, aber es gibt keine weiteren Vorschriften zum Umgang mit Bargeld.
Hamad bin Jassim bin Jaber Al Thani ist eine umstrittene Figur. Während seiner Amtszeit als Premierminister von Katar von 2007 bis 2013 gab Hamad später zu, dass Katar „möglicherweise“ unwissentlich zur Finanzierung des syrischen Ablegers der Terrororganisation Al-Qaida beigetragen hat.