Der frühere SNB-Chef Philipp Hildebrand eröffnet sein eigenes Restaurant in Zürich

“Solide Pizzeria” dafür am besten geeignet

Der ehemalige SNB-Direktor Philipp Hildebrand wechselt zu Beizer nach Zürich

Gemeinsam mit Gastronomiekönig Rudi Bindella führt der ehemalige SNB-Chef Philipp Hildebrand ein renommiertes Restaurant am Limmatquai in Zürich. Die beiden Freunde wollen Pizza und italienischen Wein servieren.

Philipp Hildebrand (58) ist als Volkswirt, Devisenhändler und Vermögensverwalter bekannt. Ein weiterer Job wird bald hinzukommen. Hildebrand wird Hotelier: Der ehemalige SNB-Chef eröffnet zusammen mit dem Gastro-Imperium Bindella eine Pizzeria in Zürich. Bindella bestätigt gegenüber Blick eine Meldung des Portals Inside Paradeplatz.

Der Standort des neuen Restaurants kann sich sehen lassen: Mitten in der Zürcher Altstadt wollen Bindella und Hildebrand ihre Pizzeria im Zunfthaus zur Saffran eröffnen. An bester Lage am Limmatquai, direkt vor dem Zürcher Rathaus. Das Restaurant wird passend zum Standort „Zafferano“ heißen. Bisher hat SO Pizza auch italienische Küche serviert. Nun hat sie ihre Filiale am Limmatquai geschlossen und will in ein anderes Quartier umziehen, heisst es auf der Website des Unternehmens.

Eröffnung im Herbst

Auf der Stellenbörse von Jobs.ch suchen Hildebrand und Bindella bereits Personal: Sie suchen einen Pizzabäcker, einen Koch, Servicekräfte und eine Führungskraft. Die Idee für das gemeinsame Restaurant sei “aus der Freundschaft zwischen Philipp Hildebrand und Rudi Bindella” entstanden, heißt es in der Anzeige. Heute wird das Familienunternehmen von seinem Sohn Rudi Bindella Jr. geführt. (45).

Im Zunfthaus soll laut Stellenausschreibung eine „kleine, geschmackvolle Pizzeria“ entstehen. Das Angebot wird eines Tages „eine Reihe hochwertiger italienischer Weine“ umfassen. Mehr zum Konzept will Bindella auf Blick-Anfrage nicht verraten.

Der genaue Eröffnungstermin steht noch nicht fest. Ziel ist Frühherbst 2022. Ob die beiden Kneipen bis dahin alle Plätze belegen können, erscheint allerdings fraglich: Die gesamte Gastronomie kämpft mit einem massiven Fachkräftemangel.

Touristisches Erlebnis im Berner Oberland

Hildebrand selbst hat sich zur Eröffnung des Restaurants in Zürich noch nicht geäussert. Er war seit 2003 Mitglied des Rates der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und war von 2010 bis 2012 dessen Präsident. 2012 musste er wegen Insiderhandelsvorwürfen zurücktreten. Es wurde jedoch nie ein Verfahren gegen ihn eingeleitet. Seitdem ist Hildebrand stellvertretende Chefin des US-Vermögensverwalters Blackrock.

Sein Name fällt immer wieder, wenn wichtige Ämter am Finanzplatz Schweiz besetzt werden. Auch Hildebrand kandidierte im vergangenen Jahr für die OECD-Generalsekretärin, gab ihr aber keinen Handkuss. Allerdings ist es neu, Hildebrands Namen in der Food-Szene zu hören.

Dies sind jedoch nicht seine ersten Schritte in der Gastronomie: Philipp Hildebrand ist bereits Mitinhaber der Blausee AG im Berner Oberland. Er umfasst neben dem 20 Hektar großen Naturpark mit See auch ein Hotel, zwei Restaurants und eine Omelette-Farm. Der Tod eines Omeletts hatte für Aufregung gesorgt. Hildebrands Einstieg in die Zürcher Gastronomie soll hoffentlich weniger turbulent verlaufen.

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