Der Kronenimpfstoff schützt alle Gewichtsklassen

Übergewicht ist ein wesentlicher Risikofaktor für schwere Formen von Covid-19 und schwächt das Immunsystem. Im Gegensatz dazu schützt die Impfung alle “Gewichtsklassen”. Das ist das Ergebnis einer Studie mit Daten von neun Millionen Menschen in Großbritannien. Eine weitere wissenschaftliche Studie zeigte, dass das vorübergehende Absetzen der Therapie mit Immunsuppressiva gegen Rheuma die Wirkung von SARS-CoV-2-Impfstoffen verstärkt.

Bei der Behandlung von immunsuppressivem Rheuma kann es ratsam sein, nach der Impfung eine Pause einzulegen.

„Jeder fünfte Mensch weltweit ist aufgrund zusätzlicher gesundheitlicher Belastungen besonders gefährdet, einen schweren Verlauf einer SARS-CoV-2-Infektion zu erleiden. Es gibt übereinstimmende Hinweise darauf, dass Übergewicht ein unabhängiger Risikofaktor ist. signifikant“, schrieben Carmen Piernas und ihre Mitarbeiter. Autoren in „Lancet Diabetes and Endocrinology“ (S2213-8587 (22) 00158-9). Darüber hinaus scheint es einen Zusammenhang zwischen Fettleibigkeit und einem schwächeren Ansprechen auf Impfungen zu geben.

Geschätzte Daten von mehr als 9 Millionen Menschen

Für die wissenschaftliche Studie werteten die Experten daher die Daten von 9.171.524 Personen aus, die in England bei den Konsultationen von Hausärzten im Rahmen des nationalen Gesundheitssystems (NHS) registriert waren. Der Beobachtungszeitraum war vom 8. Dezember 2020, als die ersten Impfstoffe gegen Covid-19 in England hergestellt wurden, und am 17. November 2021. Die Informationen wurden nach verschiedenen “Gewichtsklassen” analysiert: ein BMI (Body-Mass-Index) von weniger als 18,5 (Untergewicht), BMI von 18,5 bis 24,9 (Normalgewicht), Übergewicht: BMI von 25 bis 30 und Adipositas (BMI größer als 30). Das Durchschnittsalter betrug 52 Jahre bei einem mittleren BMI von 26,7. Das bedeutet auch, dass die Menschen in England im Durchschnitt übergewichtig sind.

Wie die Experten dokumentierten, hatten alle Personen, die mindestens zweimal gegen Covid-19 geimpft worden waren, einen hohen Schutzfaktor vor Krankenhauseinweisungen infolge von Covid-19: Dieses Risiko war zwei Wochen später bei Untergewichtigen um 49 Prozent reduziert Immunisierung und in 66 Prozent. Prozent bei Normalgewichtigen, bei Übergewichtigen um 68 Prozent. Die Wirkung der Impfung war bei den Fettleibigen genauso hoch wie bei den Übergewichtigen. Die Sterbeschutzrate für Covid-19 betrug 40 % für Untergewichtige, 61 % für Normalgewichtige, 70 % für Übergewichtige und 74 % für Fettleibige. Ein Teil des niedrigsten Schutzfaktors bei Untergewichtigen kann auf eine geringere Durchimpfungsrate in dieser Gruppe zurückzuführen sein. Dort müssten mehr Anstrengungen unternommen werden, um das Impfen zu fördern, schrieben die Wissenschaftler.

Methotrexat verringert die Wirksamkeit des Impfstoffs

Britische Wissenschaftler veröffentlichten kürzlich eine wichtige Erkenntnis in „Lancet Respiratory Medicine“ (DOI: 10.1016 / S2213-2600 (22) 00186-2; 27. Juni). Viele Menschen leiden an chronisch entzündlichen Erkrankungen und erhalten – beispielsweise bei rheumatoider Arthritis („rheumatoide Arthritis“), Psoriasis etc. – Medikamente, die das Immunsystem schwächen. Hier kommt häufiger das niedrig dosierte Zytostatikum Methotrexat zum Einsatz, das bisher vor allem in der Onkologie eingesetzt wurde. So ist es beispielsweise eines der wichtigsten wirksamen Medikamente bei der Behandlung der chronischen Polyarthritis. Aber unter einer immunsuppressiven Therapie sprechen Menschen weniger gut auf Impfungen an.

Britische Wissenschaftler haben nun einen möglichen Ausweg aus dem Covid-19-Impfstoff getestet. Seit Herbst letzten Jahres wurden 254 Patienten mit rheumatoider Arthritis (etwa die Hälfte), Psoriasis (34 %) und anderen chronisch entzündlichen Erkrankungen aufgenommen. Alle wurden mit Methotrexat behandelt. Nach der dritten Teilimpfung gegen Covid-19 wurde bei 50 Prozent dieser Personen die Methotrexat-Therapie für zwei Wochen ausgesetzt.

Anschließend maßen Abhishek Abhishek und sein Autorenteam von der University of Nottingham die Antikörperreaktion in den beiden Probandengruppen. Es stellte sich heraus, dass Patienten mit einer Methotrexat-Ruptur bei der dritten Teilimpfung von Covid-19 eine etwas mehr als doppelt so hohe Antikörperantwort entwickelten als diejenigen, die mit den Zytostatika fortfuhren. Andererseits kam es bis zu drei Monate nach Absetzen der MTX-Therapie bei knapp über 70 Prozent der Probanden zu einem erneuten Ausbruch der chronisch entzündlichen Erkrankung. Diese Ausbrüche waren jedoch mild und einfach zu handhaben. Dieses Vorgehen sollte jedoch immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen und besprochen werden.

(APA/rot, Foto: APA/APA/dpa/Moritz Frankenberg)

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