Um den Präsidentschaftskandidaten Marco Pogo ist zuletzt eine hitzige Debatte entbrannt. Wie weit darf Satire in der Politik gehen? Demokratieexpertin Sieglinde Rosenberger gibt Antworten.
Marco Pogo, alias Dominik Wlazny, polarisierte vor allem seit der Bekanntgabe seiner Kandidatur für den Spitzenposten im Bundesland. Zuletzt schlugen die Wellen um den promovierten Mediziner und den Regionalpolitiker jedoch besonders hoch. In einem Gastkommentar bei „Standard“ wurde Marco Pogo „Demokratiegefährdung durch Populismus“ vorgeworfen. Der Autor argumentierte, Wlazny habe nicht die Ernsthaftigkeit gezeigt, die für die Botschaft erforderlich sei.
Sieglinde Rosenberger, Politikwissenschaftlerin und Demokratieforscherin an der Universität Wien, sieht das anders. Dominik Wlazny dem Populismus oder gar demokratiefeindlichen Absichten zuzuschreiben, geht der Experte eindeutig zu weit. Er ist ein Kandidat und sollte trotz seines satirischen Ansatzes ernst genommen werden. Besonders hohe politische Ambitionen schreibt er Pogo jedoch nicht zu. Zunächst versuche der Rocker, „sich selbst zu promoten“, sagt Rosenberger. Sie können es auch nutzen, um Werbung für zukünftige Positionen zu machen, sei es politischer oder privater Natur.