Bald alles nur noch digital? Die SBB schliessen wieder mehrere Billettschalter

Bald alles nur noch digital?

Die SBB schliessen wieder mehrere Billettschalter

In diesem Jahr verschwinden an 13 Bahnhöfen die Schalter mit Personal. Es ist der höchste Wert seit 2013. Verbraucherschützer heben den Finger. Die SBB fordert finanziellen Druck.

Bediente Stationen werden langsam aber sicher zu einem raren Produkt. Kaufen Sie ein Ticket bei fachkundigen Schaltermitarbeitern, dies ist nur an größeren Bahnhöfen möglich. Doch auch deren Schalter sind vor Schliessungen nicht gefeit, wie «Switzerland on the Weekend» schreibt.

Zehn Bahnhöfe haben diese Woche zum letzten Mal Tickets am Schalter verkauft. Umfasst Herzogenbuchsee BE, Cham ZG und Biasca TI. Oder in Oberwinterthur ZH, Dietlikon ZH, Hinwil ZH, der Flughafenstadt Kloten ZH und der Goldküstengemeinde Männedorf ZH.

130 Stationen bedient

Und damit nicht genug: Im Oktober werden drei weitere Schalter mit Personal geschlossen. Damit gibt es noch 130 Tankstellen im Land. Das sind dem Bericht zufolge 55 weniger als vor neun Jahren. Seitdem haben auch 50 Filialen von Drittanbietern, die sogenannten Agenturen, geschlossen. Die Folge: Eine Station nach der anderen ist menschenleer.

Aber warum schließen die Bundesbahnen ihre Schalter? Laut SBB steht die «sehr angespannte Finanzlage» im Fokus. Man hat den Auftrag, finanziell mit finanziellen Mitteln umzugehen.

Nur 5 Prozent werden über den Ladentisch verkauft

Auch würden nur 5 Prozent der Bahnreisenden das Ticket am Schalter lösen. «Die Pandemie hat den Trend verstärkt, dass immer weniger Kunden Billette am Schalter kaufen», sagte SBB-Sprecher Reto Schärli gegenüber «Schweiz übers Wochenende».

Verbraucherschützer sind mit den jüngsten Schließungen überhaupt nicht zufrieden. «Die SBB macht es leider nicht transparent, weil es wirtschaftlich sinnvoll ist, in einigen Grossstädten die Schalter zu schliessen», sagt Sara Stalder, Direktorin der Stiftung Konsumentenschutz der Zeitung. Offene Schalter sind eine wichtige Anlaufstelle für Kunden. In immer größeren Städten dürfe das Angebot nicht weiter reduziert werden, fordert er. (pbe)

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