Das ÖFB-Team wagt gegen die Deutschen alles

Seine Kontrahentin Martina Voss-Tecklenburg brachte es mit wenigen Worten auf den Punkt: „Es ist ein elektrisierendes Spiel, das alle spielen wollen.“ Das ist keine Seltenheit, da das Duell erst zweimal stattgefunden hat, und das bei aller Freundschaft. 2016 (4:2) und 2018 (3:1) setzte sich das DFB-Team durch, nun kommt es zum Showdown auf der großen EM-Bühne. Im mit 17.000 Zuschauern eher kleinen Brentford Community Stadium im Westen Londons spielen seine Teamkollegen gegeneinander, denn 33 der 46 Spieler haben Verträge in Deutschland.

Freundschaften werden für 90, 120 oder mehr Minuten unterbrochen. Beide Mannschaften gehen mit Selbstvertrauen in diese Qualifikation und Österreich versteckt sich keineswegs in der Außenseiterrolle. „Man ist nie chancenlos, es gibt immer gute Geschichten, die der Fußball schreibt“, sagte Fuhrmann zuvor. Vor fünf Jahren erreichten sie bei der Premiere das Halbfinale. „Wenn wir eine Leistung wie zuletzt abliefern, wird es sicher nicht einfach für Deutschland“, sagte Torhüterin Manuela Zinsberger.

Österreich erwartet eine Sensation

Österreich trifft an diesem Donnerstag bei der Europameisterschaft auf Deutschland. Das ÖFB-Team will Deutschland erobern. Das Spiel findet im Brentford Community Stadium statt.

Mit neun Punkten und 9:0 Toren hat Deutschland als tadelloser Sieger der Gruppe B die Favoritenrolle übernommen. Fuhrmann (“Das wird eine Riesenaufgabe, sie sind die klaren Favoriten”) erwartet einen Rivalen, der in Führung gehen will sofort: “Wir müssen vorbereitet sein, denn sie wollen von der ersten Minute an beweisen, dass sie den Titel anstreben.”

Fernsehhinweis

Der ORF überträgt das Viertelfinale Österreich – Deutschland (Donnerstag, 21 Uhr) live auf ORF1 und live. Die Vorberichterstattung beginnt um 18 Uhr mit der Sendung „Heimspiel“ – mehr auf tv.ORF.at.

„Wir haben nichts zu verlieren“

Der Wiener betonte, was es gegen den „körperlichen Gegner, der fast keine Schwächen hat“, brauche. „Wir brauchen wieder eine Aktion am absoluten Limit und eine sehr konzentrierte Aktion in allen Phasen des Spiels. Es wird auch wichtig sein, dass wir uns selbst vertrauen. Haltung, Körpersprache und Haltung sind wichtig. In einem Playoff-Match ist alles möglich“, sagte der 41-Jährige, der die sichere Leistung gegen Norwegen (1:0) ausnutzen kann.

„Wir haben nichts zu verlieren. In einem Playoff-Spiel geht es auch um Nerven, sie haben mehr Herausforderungen, weil sie gewinnen müssen“, sagte Fuhrmann. Deutschland ist sowohl bei der letzten EM 2017 als auch bei der WM 2019 im Viertelfinale gescheitert.

Selbstbewusster Außenseiter

Österreich hat bekanntlich vor fünf Jahren das Halbfinale erreicht, und Sie werden es wahrscheinlich nicht unterschätzen. „Wir werden nicht mehr auf die leichte Schulter genommen, aber wir haben auch deutliche Fortschritte gemacht. Wir sind mutiger geworden, wir haben mehr Ballvertrauen und wir haben die Stärken nicht verloren, die uns 2017 auszeichneten“, sagte der Teamchef.

APA / Georg Hochmuth Fuhrmann und sein Team gehen souverän in das prestigeträchtige Duell gegen den Rekord-Europameister Deutschland

Österreich mag auch die Rolle der Unterprivilegierten. „Wir haben uns in den vergangenen Jahren immer wieder dadurch hervorgetan, Teams herauszufordern. Wir werden es am Freitag auch versuchen. Gegen England (0:1) und Norwegen haben wir es geschafft, den Rivalen sehr weit von unserem Strafraum fernzuhalten, und dann haben wir gut verteidigt.“

Defensive und Teamgeist als Triumph

Dennoch wird Deutschland mehr Magie auf den Platz legen als die Norweger, die nach der 0:8-Niederlage gegen England gelitten haben. Die deutsche Offensive mit Kapitänin Alexandra Popp wird eine Herausforderung für die österreichische Abwehr, in der Kapitänin Viktoria Schnaderbeck erneut wegen Knieproblemen fraglich ist. Auf der anderen Seite hat das ÖFB-Team in insgesamt acht EM-Spielen nur zwei Gegentore kassiert. „Auch in der Defensive haben wir eine tolle Qualität. Das beweisen wir zum zweiten Mal bei einem Turnier. Das ist eine unserer großen Stärken“, sagte Carina Wenninger.

Fußball-Europameisterschaft, Viertelfinale

Beginn um 21:00 Uhr (live auf ORF1 und live)

Deutschland, Österreich

London, Brentford Community Stadium, SR Welch (ENG)

Deutschland: Frohms – Gwinn, Hendrich, Hegering, Rauch – Oberdorf, Däbritz, Magull – Huth, Popp, Bühl

Österreich: Zinsberger – Wienroither, Wenninger, Schnaderbeck, Hanshaw – Zadrazil, Puntigam, Feiersinger – Hickelsberger-Füller, Billa, Dunst

Der nach der Saison an den AS Rom ausgeliehene Plattenspieler des FC Bayern München kennt viele Rivalen und sieht darin auch einen Vorteil im direkten Duell. Die bisherigen Treffen gelten nicht als Referenz. „Ich denke nicht viel darüber nach, wir haben uns als Team sehr stark entwickelt“, sagte Wenninger. Emotional ist die Vorfreude auf dieses besondere Spiel groß. „Wir sind einfach glücklich. Wir haben bis zuletzt die Daumen gedrückt, aber das ist vorbei“, sagte Wenninger mit einem Lächeln. Die Stimmung im ÖFB-Team ist wie immer positiv, die Vorfreude auf die Aufgabe übertrifft alles andere.

Österreich, das in der Gruppenphase die meisten Kilometer (344) aller Teams zurücklegte, verspricht erneut vollen Einsatz, was auch für einen gemeinsamen Pressestart gilt. „Wir haben gezeigt, dass wir keine Weltstars im Team brauchen, jeder Spieler lässt das letzte Trikot an seinem Platz“, betonte Zinsberger. „Wir spielen als Mannschaft unglaublich gut“, sagte die Laufmaschine Sarah Zadrazil, die gegen Deutschland ihr 100. Länderspiel bestreiten wird. Darauf geht sie selbstbewusst ein. “Wir wollen mutig sein und das Spiel offen gestalten.”

Bereit für ein mögliches Elfmeterschießen

Österreich hat bereits zwei EM-Qualifikationsspiele bestritten, zweimal wurde im Elfmeterschießen entschieden. 2017 besiegten sie auf diese Weise Spanien, bevor sie von Dänemark eliminiert wurden. „Es ist nicht so unwahrscheinlich, dass er 0:0 abschließt und in die Verlängerung geht“, sagte Marina Georgieva, die als mögliche Ersatzspielerin für Schnaderbeck in der Startelf zur Verfügung steht.

ORF.at/Bernhard Kastler Wie im gesamten Turnier entspannte sich die Stimmung bei den Österreichern

Das ÖFB-Team ist bereit für ein mögliches Elfmeterschießen. Hier kommt die Sportpsychologin Mirjam Wolf ins Spiel. „Wir haben in den letzten sechs Monaten an Elfmeterübungen gearbeitet, den Spielern bestimmte Fakten aufgezeigt. Jeder hatte die Chance, ihn mit in den Verein zu nehmen, jeder handhabt es individuell, man kann nicht alle gruppieren“, sagte Fuhrmann. , der deutlich betonte: „Wir sind bereit.“ Deutschland übrigens auch. „Das gehört zum Job, wenn man zu einem Turnier geht“, erklärt Voss-Tecklenburg.

Ganz Österreich drückt die Daumen

Mindestens 300 ÖFB-Fans werden das 17.000 Zuschauer fassende Gemeinschaftsstadion besuchen, in dem der Brentford FC, Spitzname „The Bees“, seine Premier-League-Heimspiele bestreiten wird. Aber mehr noch, denn Tickets bekommt man auch über die UEFA. Auch zu Hause fiebert man dem explosiven Duell entgegen, am Wiener Rathausplatz wird öffentlich gewettet.

Österreich

Festival EM Uhr im Schraubenorakel

Fuhrmann nährt die Hoffnung der Fans auf eine Überraschung. „Es braucht Höchstleistung, aber wir glauben, dass wir Deutschland zu Fehlern zwingen können. Es braucht auch das Glück der Anpassung. Wir waren gegen England ein paar Zentimeter vom Gefühl entfernt, vielleicht haben wir jetzt Glück.“ Österreich steht ein weiteres Erfolgskapitel in seiner MS-Geschichte bevor, es sollte über 2017 liegen. Turntable Sarah Puntigam sagte, was viele denken: „Wir hoffen, Europa ein bisschen überraschen zu können.“

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