Aktualisiert am 23. Juli 2022, 17:40 Uhr
17.000 Fälle: Affenpocken breiten sich aus: WHO ruft weltweiten Gesundheitsnotstand aus
Die WHO hat am Samstag beschlossen, die höchste Alarmstufe für die Ausbreitung von Affenpocken auszurufen. Dies löst internationale Maßnahmen aus.
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Am 23. Juli 2022 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Ausbruch der Affenpocken in mehr als 50 Ländern zu einem „Notfall von internationaler Bedeutung“.
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Bis heute wurden fast 17.000 Fälle der Krankheit in 74 Ländern auf der ganzen Welt registriert.
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Die Krankheit wird durch Tröpfchen übertragen. Nach einer Infektion dauert es in der Regel mehrere Tage, bis Symptome auftreten.
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat den Ausbruch der Affenpocken in mehr als 50 Ländern zu einem „Notfall von internationaler Bedeutung“ erklärt. WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus sagte am Samstag in Genf die höchste Alarmstufe, die im Falle einer Gesundheitsbedrohung verhängt werden kann. Dies hat keine praktischen Konsequenzen. Die Einstufung soll die Regierungen der Mitgliedsländer ermutigen, Maßnahmen zur Eindämmung des Ausbruchs zu ergreifen. Sie sollen Ärzte und Kliniken sensibilisieren, bei Verdachtsfällen Schutzmaßnahmen ergreifen und die Bevölkerung darüber aufklären, wie sie sich vor einer Ansteckung schützen kann.
Tedros nannte die Zahl von mehr als 17.000 bestätigten Fällen in mehr als 74 Ländern, von denen viele zuvor praktisch keine Fälle von Affenpocken hatten. Es gab mehr als 240 Fälle in sechs afrikanischen Ländern, in denen das Virus zuvor Menschen infiziert hatte. In Deutschland meldete das Robert-Koch-Institut am Freitag knapp 2.300 Fälle.
Die meisten Infektionen nach sexuellem Kontakt
Der Gesundheitsnotstand wurde erst sechs Mal ausgerufen, zuletzt im Januar 2020 aufgrund der rasanten Ausbreitung des damals noch neuartigen Coronavirus. Ein „Notfall von internationaler Bedeutung“, um den offiziellen Begriff zu verwenden, wird ausgerufen, wenn ein „schwerwiegendes, plötzliches, ungewöhnliches und unerwartetes“ Gesundheitsproblem auftritt, das sich auf andere Länder ausbreiten kann. Dies löst internationale Maßnahmen aus. Die Entscheidung liegt beim Chef der WHO, Tedros.
Affenpocken, ein weniger gefährlicher Verwandter der Pocken, die vor etwa 40 Jahren ausgerottet wurden, kommen häufig in West- und Zentralafrika vor. Seit Mai breiten sich Affenpocken aber auch in anderen Ländern aus, vor allem in Westeuropa und auch in der Schweiz. Seit Mittwoch werden hier Fälle von Affenpocken gemeldet.
Typische Symptome der Krankheit sind hohes Fieber, geschwollene Lymphknoten und windpockenähnliche Pusteln. Die Krankheit wird durch engen Körper- und Hautkontakt übertragen. Laut einer am Donnerstag im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie sind 95 % der Fälle auf sexuellen Kontakt zurückzuführen.
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(DPA/Werk/Schlüssel)