Klarer Sieg gegen Schweden England hält dem Druck stand und steht im Finale des Europapokals

Stand: 26.07.2022 23:22

Gastgeber England steht als erstes Team im europäischen Fußballfinale. Die „Löwinnen“ brauchten etwas Zeit zum Aufwärmen, besiegten dann aber nicht nur Schweden klar mit 4:0 (1:0), sondern auch ihren Halbfinal-Fluch. Im Londoner Wembley-Stadion geht es nun am Sonntag um den ersten EM-Titel, egal gegen wen.

„Fußball kommt nach Hause“: Die letzten zehn Minuten des ersten Halbfinals der Europameisterschaft waren ein riesiges Fußballfest auf den Tribünen der Bramall Lane in Sheffield. England musste vor 28.624 Zuschauern vor der Pause frösteln, um zum ersten Mal seit 2009 im Endspiel der Frauen zu stehen. Doch nachdem sich ihre Mannschaft in der zweiten Halbzeit gesteigert hatte, konnte sie endlich einen deutlichen und verdienten Erfolg lautstark feiern.

„Wir sind nicht gut gestartet, aber meine Spielerinnen haben einen Weg gefunden, den Druck abzubauen. Ich bin sehr stolz auf sie“, sagte Trainerin Sarina Wiegman nach dem Erreichen des Endspiels. “Es war eine unglaubliche Atmosphäre. Wir freuen uns, im Finale zu stehen”, sagte Stürmerin Beth Mead, die nach einem Tor und zwei Vorlagen zur UEFA-Spielerin des Spiels ernannt wurde.

Im Finale gegen Deutschland oder Frankreich

Die Erleichterung und das Aufatmen waren auch deshalb riesig, weil England zuvor dreimal in Folge Halbfinalniederlagen bei Großveranstaltungen hinnehmen musste. Für den Weltranglistenzweiten Schweden war es nach dem letztjährigen Olympiafinale erst die zweite Niederlage seit März 2020: „Wenn wir früh eine unserer Chancen genutzt hätten, wäre das Spiel anders gelaufen“, sagte der enttäuschte schwedische Trainer. Peter Gerhardsson nach dem Spiel. Auf ihren zweiten EM-Titel müssen die Skandinavier noch warten: Bei der Premiere des Turniers 1984 besiegten sie England im Finale.

Am Sonntag (31. Juli 2022, 18:00 Uhr MESZ, live in der Ersten und auf sportschau.de) trifft England im Finale des diesjährigen Turniers entweder auf Deutschland oder Frankreich, die am Mittwoch (27. Juli) im zweiten Halbfinale spielen ) . , 2022, 21:00 Uhr MESZ). Die „Löwinnen“ verloren das Finale der Europameisterschaft 2009 in Finnland mit 2:6 gegen das DFB-Team.

Jakobsson fast mit einem schnellen Führungstreffer

Wiegman ließ seine Mannschaft gegen den olympischen Silbermedaillengewinner unverändert, nachdem er Spanien im Viertelfinale mit 2:1 besiegt hatte. Hanna Glas ist nach überstandener Corona-Infektion in die schwedische Startelf zurückgekehrt. Trainer Gerhardsson holte nach dem 1:0 gegen Belgien erstmals auch Sofia Jakobsson bei dieser EM in seinen Kader.

Die 32-jährige Stürmerin schrieb in der ersten Spielminute fast die perfekte Story: Nach 20 Sekunden parierte Englands Torhüterin Mary Earps jedoch in einer brenzligen Situation ihren Schuss aus der linken Hälfte.

Schweden überrascht England mit einem starken Auftakt

Die große Chance war der Beginn einer rasanten Anfangsphase. England versuchte, sein Flügelspiel mit viel Ballbesitz zu steigern, aber die Schweden, angeführt von Stina Blackstenius, brachen die Formation früh und oft erfolgreich mit gutem Druck. Die zweite große Chance des Spiels hatte die Stürmerin auch: Ihr Kopfball nach einer Ecke traf nur die Latte (9.). Sichtlich nervöse Engländerinnen gelangten zunächst, wenn nicht nur, zu harmlosen Flanken. Die schwedische Torhüterin Hedvig Lindahl musste in ihrem 189. Länderspiel erst nach rund 20 Minuten eingreifen.

Mead ermöglicht es erstmals, erfolgreiche englische Frauen zu ermutigen

Nach und nach kam jedoch die Mannschaft von Wiegman, unter der England seit 19 Spielen ungeschlagen ist, besser ins Spiel. Schweden ließ in der Verteidigung größere Räume, die die Gastgeber schließlich effektiv nutzten, als Mead nach einem Pass von Lucy Bronze aus elf Metern die Ecke traf. Ihr sechster EM-Tor: Sie traf auf die ehemalige deutsche Nationalspielerin Inka Grings, die 2009 als einzige bei einer Europameisterschaft sechs Tore erzielte.

Bronze steigt sofort nach dem Seitenwechsel

Das erste Tor veränderte alles in diesem Spiel. Nun waren es die Schweden, die defensiv sehr unberechenbar waren und kaum umschalteten. Bis zur Pause machte England kein weiteres Kapital aus seiner Überlegenheit auf dem Platz. Unmittelbar nach dem Seitenwechsel köpfte Bronze, Weltfußballer des Jahres 2020, nach einer Ecke aus rund zwölf Metern ins Tor (48.). Das Tor hielt auch einem VAR-Check stand und war bereits die Vorentscheidung.

England kann Earps als minderwertige Frau vertrauen

Der schwedische Trainer Gerhardsson nahm zu Beginn drei Änderungen vor, aber auch seine Witze stachen nicht. Nachdem die Engländerin durch Lauren Hemp die Latte traf (57.), versuchten die Skandinavier, den Druck noch einmal zu erhöhen. Die englische Defensive, die in diesem Turnier erst ein Gegentor kassiert hat, hielt dieser Druckphase auch dank Torhüter Earps stand: Einen kuriosen Schuss von Blackstenius parierte er glänzend mit dem Knie (65.).

Der schwedische Torhüter Lindahl verfehlt zweimal

Es folgte der Höhepunkt des Abends: Die erneut eingewechselte Alessia Russo erzielte mit einem Hacken auf Lindahls Bein ihr viertes Joker-Tor dieser EM – 3:0 (68a). Torhüter Lindahl, 39, sah nicht gut aus, als Fran Kirby aus rund 20 Metern den letzten Treffer erzielte (76.). Nicht diese Fehler waren entscheidend für das Spiel, sondern der Qualitätsunterschied beim Nutzen der Chancen.

England – Schweden 4:0 (1:0)

Tore: Mead 1:0 (34.), Bronze 2:0 (48.), Russo 3:0 (68.), Kirby 4:0 (76.) Zuschauer: 28.624 Schiedsrichter: Esther Staubli (Schweiz)

England: Earps – Bronze, Bright, Williamson, Daly (86. Greenwood) – Stanway (86. Scott), Walsh – Mead (86. Kelly), Kirby (79. Thoone), Hanf – Weiß (57. Russo)

Schweden: Lindahl – Ilestedt (55. Andersson), Sembrant (76. Bennison), Eriksson, Glas – Angeldal (52. Seger), Asllani, Björn – Rolfö, Blackstenius (76. Hurtig), Jakobsson (52. Rytting Kaneryd)

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