Waldbrände in der Sächsischen Schweiz: Kretschmer über Brände: „Es bricht mir das Herz, die Sächsische Schweiz so zu sehen“

Waldbrände in der Böhmischen Schweiz und in der Sächsischen Schweiz: Das Wichtigste in Kürze

22.30 Uhr: Kretschmer: Größter Waldbrand der sächsischen Geschichte

Nachdem sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Freitag einen Überblick über das Ausmaß der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz verschafft hatte, twitterte er am späten Abend, es sei der größte Waldbrand in der Geschichte Sachsens. Nochmals vielen Dank an alle freiwilligen Helfer für ihren Einsatz.

20.53 Uhr: Gute Regenwahrscheinlichkeit in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz

In Sachsen hofft man am Wochenende auf Regen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) teilte am Freitag mit, dass die Niederschläge ab den frühen Morgenstunden des Samstags nachlassen könnten. In Sachsen könnten in zwölf Stunden mehr als zehn Liter Regen pro Quadratmeter fallen, was laut Meteorologen die Situation dort “erheblich” beeinträchtigen dürfte. Ein möglicher Starkregen wiederum könnte Einsatzkräfte an Hängen wie der Sächsischen Schweiz gefährden.

Laut Kachelmannwetter sieht die Vorhersage eher nach wenig Niederschlag aus. Laut einem Tweet soll es am Samstag in der Sächsischen Schweiz jedoch regnen.

20.20 Uhr: Kretschmer über Feuerwehr: „Das wird Tage und Wochen dauern“

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer geht davon aus, dass die Bekämpfung des Waldbrandes in der Sächsischen Schweiz lange dauern wird. „Es wird Tage und Wochen dauern, bis wir von Lockerungen sprechen können“, sagte der CDU-Politiker bei seinem Besuch in Bad Schandau am Freitagabend. Der Regierungschef hat von einer “großen und schwierigen Party” gesprochen. Die Mission werde viel Geld kosten, sagte Kretschmer „viele Millionen Euro“. Er sicherte den vom Nationalpark betroffenen Regionen finanzielle Hilfen bis hin zum Wiederaufbau zu.

Außerdem dankte der sächsische Regierungschef den Feuerwehrleuten, der Bundespolizei und den Bundeswehren für ihren tagelangen Einsatz. Wenn sie aufhörten zu arbeiten, würde alles brennen, betonte Kretschmer. “Es ist eine Frage der Stärke, wer die Ausdauer hat, wer zuerst aufgibt.” Die Bundesregierung hat zudem weitere Unterstützung mit Löschhubschraubern zugesagt. “Die einzige Ressource, die hier wirklich nützlich ist.”

18.53 Uhr: Kretschmer wieder gelandet: „Es bricht mir das Herz, die Sächsische Schweiz so zu sehen“

Nach knapp einer halben Stunde landete der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wieder. „Es bricht mir das Herz, die Sächsische Schweiz so zu sehen“, sagte er hinterher. „Wir alle kennen die Region, wir waren schon so oft hier, wir haben hier Zeit mit unseren Familien verbracht und jetzt können Sie sehen, wie viel von der Gegend durch das Lauffeuer zerstört wurde.“ Und weiter: „Wir haben so viele Freiwillige hier, Feuerwehren aus ganz Sachsen – schön zu sehen, wir kämpfen gemeinsam, das ist unsere Heimat.“ In einer Zeit, in der die Natur immer trockener werde, müsse auch darüber gesprochen werden, wie Nationalparks weiterbestehen können, sagte Kretschmer. Gleichzeitig forderte Kretschmer die Menschen auf, Urlaube in der Sächsischen Schweiz nicht abzusagen. Jede Reise hilft der Region. Der Waldbrand betrifft eine Fläche von etwa 1,5 Quadratkilometern, die Sächsische Schweiz umfasst jedoch eine Fläche von mehr als 90 Quadratkilometern.

Auf die Frage, warum er den Urlaub nicht früher abgebrochen habe, antwortete Kretschmer: „Ich habe mich entschieden, diesen Urlaub zu unterbrechen, weil ich vor 20 Jahren an derselben Stelle der Flut entdeckt habe, dass man zusammen sein muss.“ Das sei mit Innenminister Schuster vereinbart worden, der seinen Urlaub bereits am Dienstag unterbrochen hatte: Er sei da, wenn man ihn brauche, so Kretschmer.

Michael Kretschmer nach der Landung © Lea Heilmann

18.31 Uhr: Der sächsische Ministerpräsident überfliegt die Brandzone

Gerade ist ein Polizeihubschrauber mit Michael Kretschmer an Bord gestartet. Das Brandgebiet in der Sächsischen Schweiz soll mit Hubschraubern überflogen werden, damit sich der Ministerpräsident ein Bild von der Lage machen kann.

17.40 Uhr: Kretschmer und Schuster sind in Bad Schandau angekommen

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) traf am frühen Abend mit Innenminister Armin Schuster (CDU) in der von einem verheerenden Waldbrand betroffenen Sächsischen Schweiz ein, um sich ein Bild von der Tragweite des Brandes zu machen Feuer auf der Baustelle. Im Lagezentrum Bad Schandau informierten sich die Einsatzkräfte über die Lage vor Ort.

Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer besucht gemeinsam mit Innenminister Armin Schuster die von einem verheerenden Waldbrand heimgesuchte Sächsische Schweiz. © Lea Heilmann

16.40 Uhr: Sachsen bekommt zusätzliche BundesunterstützungSachsen erhält zusätzliche Unterstützung von der Bundeswehr. Das sagten Verteidigungsminister Lambrecht und Innenminister Faeser (beide SPD) am Freitag nach Gesprächen mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Derzeit sind 40 Bundeswehrsoldaten in Sachsen im Einsatz.

16.30 Uhr: Riesaer THW zieht nach Bad Schandau

Bei den Waldbränden in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz wurden jetzt Helfer des Technischen Hilfswerks Riesa gerufen. Das teilte der Vorsitzende des örtlichen Vereins, Danilo Fast, mit. Am Freitag waren fünf Helfer in Bad Schandau im Einsatz.

Das THW wird seine beiden Wasserübergabestellen im Brandgebiet betreiben. Die großen Wasserbecken kamen erst kürzlich beim Waldbrand Gohrischheide zum Einsatz, von dem eines beschädigt wurde. „Heute kam er von der Reparatur zurück und ging gleich wieder aus“, erklärt Danilo Fast.

16.23 Uhr: Tschechische Feuerwehrleute wollen “angreifen”.

Tschechische Einsatzkräfte gegen Brände in der Böhmischen Schweiz wollen am Wochenende ihre Taktik ändern. „Wir werden vom Verteidigen zum Angreifen des Feuers übergehen“, sagte der tschechische Feuerwehrchef Vladimír Vlček nach Gesprächen mit Präsident Miloš Zeman. Dazu werden die rund 400 Feuerwehrleute, die die Brände bekämpfen, um 250 weitere verstärkt. Es gehe nicht mehr nur darum, die Brände einzudämmen, sondern das brennende Territorium zu verkleinern, sagte Vlček. Bisher wurde die Ausbreitung eingedämmt. Die Brände sind jedoch noch nicht vollständig unter Kontrolle. Inzwischen haben die beiden Löschflugzeuge, die tagsüber aus Schweden in Tschechien angekommen sind, ihren Einsatz über der Böhmischen Schweiz aufgenommen.

16.20 Uhr: Der Bürgermeister von Bad Schandau bedankt sich bei den Helfern

Der Bürgermeister von Bad Schandau, Thomas Kunack, bedankt sich bei allen Helfern, die seit Tagen im Einsatz sind und denen, die sich noch melden. Derzeit können nicht alle Angebote angenommen werden. Wichtig ist, dass diese aufeinander abgestimmt sind. “Es wird eine Zeit kommen, in der wir alle brauchen werden”, sagt er. Einige kamen einfach vorbei und putzten die Toiletten.

16.01 Uhr: Die Behörde senkt die vom Waldbrand betroffene Fläche

Der Waldbrand in der Sächsischen Schweiz hat auf deutscher Seite ein geringeres Ausmaß als bisher angenommen. „Durch die Auswertung von Satellitendaten konnten die Brandstellen flächenmäßig reduziert werden. Insgesamt wurden dann 150 Hektar betroffene Fläche ermittelt“, teilte das Schweizerische Bezirksamt Sachsen und Osterzgebirge am Freitag mit. Bisher waren die Behörden davon ausgegangen, dass sich das Feuer auf eine Fläche von 250 Hektar ausgebreitet hatte.

Laut Landratsamt wurden am Donnerstagabend neue Hotspots entdeckt. „Die Situation an bisher bekannten Brandherden bleibt angespannt. Die Brandsituation in der Umgebung wird den ganzen Tag über ständig überwacht“, sagte er. Mehr als 400 Einsatzkräfte kämpfen derzeit gegen das Lauffeuer. Neben zehn Hubschraubern kommen auch zwei Wasserwerfer und ein Boot zum Einsatz.

15.59 Uhr: Tschechischer Biologe: “Die Natur hilft sich viel besser”

Lukáš Čížek, Biologe an der Tschechischen Akademie der Wissenschaften, hat die These im Zusammenhang mit den Bränden im Elbsandsteingebirge als „Katastrophe“ oder „Hölle“ bezeichnet. Im Fernsehsender ČT24 sagte er, dass kleine Feuer im Allgemeinen „sehr nützlich“ seien. Die Natur regeneriert sich viel schneller als man denkt und ist dann besser vor größeren Bränden geschützt.Es gibt sehr winterharte Laubbaumarten. Dazu gehört zum Beispiel Eiche. Brände in Nationalparks würden große Schäden anrichten, vor allem dort, wo es ganze Fichtenplantagen gibt. Für die mit dem Klimawandel zunehmende Trockenheit ist die Fichte allerdings nicht gemacht. „Großbrände wie der jetzige stellen allerdings ein Problem dar“, räumt der Biologe ein. „Aber es wäre falsch zu glauben, dass der Mensch ständig in die Natur eingreifen muss. Wir dürfen der Natur nicht helfen, wenn es brennt, wir müssen den Menschen helfen.“

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