Deutsche Turn-EM Doppelsprung: Seitz und Malewski gewinnen Gold

Stand: 14.08.2022 17:47 Uhr

Gänsehaut im Olympiapalast: Turnerin Elisabeth Seitz überzeugte mit einer fehlerfreien Übung am Stufenbarren zum EM-Titel. Wenig später folgte unerwartet das große Talent Emma Malewski mit Gold am Schwebebalken. Zweimal Gold für Deutschland, das war nicht zu erwarten.

Von Nicole Schmitt und Christian Kerber

Die erst 18-jährige Chemnitzerin Emma Malewski gewann überraschend Gold im Turnwettbewerb vom Schwebebalken. Er siegte vor Ondine Achampong (Großbritannien) und Carolann Heduit (Frankreich). Die Chemnitzer Teamkollegin Pauline Schäfer-Betz erlebte eine Enttäuschung, als sie als Fünfte das Podium verpasste.

Emma Malewski ist nach Elisabeth Seitz die zweite deutsche Europameisterin: Die Schwebebalkenübung zur Goldmedaille.

Der Weltmeister leistete sich beim Start einen Fehler, erholte sich dann aber, wurde aber vorerst auch mit einem Zehntel bestraft. Malewski hatte eine rassige, fast souveräne Leistung abgeliefert, dann biss die Konkurrenz an dem gebürtigen Hamburger.

Malewski cool: Herzlichen Glückwunsch erstmal an Seitz

Malewski hatte schon beim Start den Lärm in der altehrwürdigen Arena geblockt, dem neuen Europameister Seitz kurz gratuliert, blieb ruhig und kam dann fast ohne zu zittern über den „zitternden Balken“, während die Konkurrenz immer wieder Fehler machte: „Es ist einfach fantastisch , ein perfekter Tag. Für die vielen Zuschauer fühlt sich das alles noch frecher an. Ich bin ein bisschen stolz auf mich“, sagte die Studentin der Sportsendung.

  • Gymnastik: Schwebebalken Pfeil rechts

Seitz nach EM-Abschluss mit Gänsehaut-Interview

Elisabeth Seitz eröffnete den historischen Deutschen Turnertag. Die Stuttgarterin war nur am Stufenbarren am Ende. Er hatte einen tollen Wettkampf. Seitz schien überrascht, dass es nicht für eine Medaille, sondern sogar für Gold reichte. Sie konnte ihr Glück kaum fassen und fing auch an zu weinen. „Es ist ein großer Traum, der wahr geworden ist. Ich bin seit 2009 bei der Nationalmannschaft und habe immer davon geträumt, ganz oben zu stehen. Und jetzt ist es passiert, hier in München in der Olympiahalle vor heimischem Publikum es wird nicht besser, aber ich habe es noch nicht realisiert”, sagte Seitz in einem Gänsehaut-Interview in der Sportschau.

Die abschließende Siegerehrung am Stufenbarren und das Sportschau-Interview mit Elisabeth Seitz.

Bui wurde im letzten Wettkampf ihrer Karriere Fünfte

Es war Kim Bui, 33, der das Finale am Stufenbarren eröffnete. Bui machte ihre Gymnastik wie gewohnt souverän und führte die Übung sauber aus. Erst bei der Landung machte er einen kleinen Sprung.

Danach wurde Bui von ihren Gefühlen überwältigt. Am Ende eines tollen Laufs brach er in Tränen aus, genoss die Standing Ovations der Menge und feierte die 14.066 Punkte.

Die Italiener schlagen Bui

Nach ihr waren die beiden Italiener an der Reihe, die im Team bereits Gold gewonnen hatten. Giorgia Villa startete und endete knapp vor Bui mit 14.100 Punkten. Teamkollegin Alice D’Amato ging noch einen Schritt weiter und rückte mit 14.400 Punkten an die Spitze des Feldes.

Die Britinnen Georgia-Mae Fenton und Naomi Visser schnitten schlechter ab als Bui, sodass die Stuttgarterin zunächst in der Bronzewertung blieb. Aber die Französin Lorette Charpy hatte eine gute Übung unter den Italienern auf dem zweiten Platz.

Ungarischer Europameister Kovacs auf der Runde, D’Amato stürzt

Das Springfinale fand jedoch ohne deutsche Beteiligung statt. Die Ungarin Zsofia Kovacs gewann mit 13,933 Punkten vor der Italienerin Asia D’Amato (13,716). Als haushohe Favoritin verknickte sie sich bei der Landung den Knöchel und musste von der Matte genommen werden.

An der anschließenden Preisverleihung nahm D’Amato nicht teil. Sie wurde von ihrem Trainer vertreten. Die Bronzemedaille ging an die Französin Aline Friess.

  • Turnen: Damensprung Pfeil rechts

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *