Geschäft
Das Betriebsergebnis des staatlichen Energieversorgers TIWAG ging trotz des höheren Konzernumsatzes gegenüber dem Vorjahr deutlich zurück. Zudem teilte der Energieversorger mit, dass Wirtschaftsminister Anton Mattle (ÖVP) mit sofortiger Wirkung Aufsichtsratsvorsitzender werde.
21.06.2022 18.52
Online ab heute, 18:52
Das operative Ergebnis (EBIT) des Konzerns ging im Vergleich zum Vorjahr um rund neun Prozent auf 119,5 Millionen Euro zurück. Gleichzeitig stieg der Konzernumsatz aufgrund der Preissteigerung an den Energiebörsen auf 1.590 Millionen Euro (2020: 1.130 Millionen Euro). „Stark gestiegene Bezugspreise im Gasmarkt“ hätten „das Gesamtergebnis der Betriebsgruppe gedrückt“, argumentierte TIWAG-Vorstandsvorsitzender Erich Entstrasser.
Mattle wird neuer Vorstandsvorsitzender
Am Montag wurde in der konstituierenden Aufsichtsratssitzung das Präsidium neu besetzt. Anton Mattle folgt auf den ausgelaufenen Aufsichtsratsvorsitzenden des Kaufmanns und ehemaligen Industriellen Reinhard Schretter. Sollte Mattle im Herbst Gouverneur werden, müsste er zurücktreten, teilte das Unternehmen mit. Mattle wäre nur drei Monate Vorstandsvorsitzender gewesen.
Kritik an der FPÖ bei den Berufungen
Die Tiroler FPÖ hat Mattles Personal scharf kritisiert. Landesparteivorsitzender Markus Abwerzger nahm die Ernennung zum Anlass, sich erneut gegen aktive Politiker in Aufsichtsgremien auszusprechen. Er bezeichnete die angebliche Bestellung als “Arbeitsbetrug” und sagte, sie sei “unmoralisch und demokratiepolitisch fragwürdig”.
Der Vertreter von TIWAG-Eigentümer und Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) sah den Einzug von „wirtschafts- und energiepolitischem Know-how in den Aufsichtsrat“. Am Montag wurde auch festgestellt, dass die Entscheidung dazu getroffen worden war, bevor Platter seinen Rücktritt ankündigte.