22. Juni 2022
Mit Owwn will Bastian Krautwald die Verbindung der Zentralbank für die Generation Z schaffen. Sie basiert auf einem sozialen Netzwerk mit integrierten klassischen Bankfunktionen.
„Einer unserer klaren Entscheidungsgrundsätze ist nicht die Einnahme, sondern die Zurückbehaltung“, sagt Krautwald. Ihm geht es in erster Linie darum, Benutzer zu halten, und nicht um Einnahmen. „Es ist kein endgültiger Erfolg, wenn die 50.000 Menschen auf der Warteliste die App heruntergeladen haben, sondern wenn diese Menschen die App aktiv nutzen“, sagt der Gründer.
Krautwald wurde von diesem Ansatz von Rahul Vohra, dem Gründer des Superhuman Mail-Programms, inspiriert. Superhuman misst seinen Erfolg nicht an der Anzahl der Benutzer, sondern am Wert, den es seinen Benutzern bringt. Das Programm fragt seine Benutzer: “Wie fühlen Sie sich, wenn Sie das Produkt ab heute nicht mehr verwenden?” Wenn Benutzer sehr enttäuscht sind, ist das Produkt gut. „Das Konzept hat mir geholfen zu sehen, wie wichtig es für Kunden ist, eine Beziehung zur Plattform aufzubauen“, sagt Krautwald. Wenn Benutzern die Plattform gefällt, sind sie aktiv: Je aktiver die Benutzer, desto mehr Einnahmequellen pro Owwn.
„Wir verfolgen derzeit mehr als 20 Gewinnerhypothesen“, so der Gründer. Dazu gehören klassische Einnahmequellen der Banken wie Transaktionsgebühren und gesponserte Inhalte wie der Sushi Bicycle Savings Fund. Auch „Deine Studienförderung“ ist vollständig in die App integriert; die Zielgruppe soll mit der Plattform erschlossen werden. „Studenten, die heute noch in einer WG leben, wollen irgendwann eine eigene Wohnung kaufen oder mieten“, sagt Krautwald – aus „Die Finanzierung deines Studios“ wird quasi „Die Finanzierung deiner Wohnung“ und Owwn bietet die passende Miete Festgeldkonto und den passenden Kredit. „Die Vielfalt an möglichen Geschäftsmodellen ist besonders, sie unterscheidet uns von traditionellen Banken und anderen Bankanwendungen“, sagt Krautwald. Die kommenden Jahre werden zeigen, welche der Siegerhypothesen Früchte tragen werden.
Der Gründer denkt, dass in Zukunft immer mehr Plattformen Finanzdienstleistungen anbieten werden, ohne selbst Bank zu sein: „Traditionelle Banken werden dann die Infrastruktur anbieten und Geschäftskunden bedienen.“ integrierte Finanzierung; Bekannte Vorreiter sind Amazon, Samsung und Klarna. Auch Owwn ist keine Bank: Die Lizenz gehört der Solarisbank. Das lizenzierte Technologieunternehmen mit Sitz in Berlin ist darauf spezialisiert, Banking als Dienstleistung für Unternehmen anzubieten. Zu den Kunden der Solarisbank zählen Samsung Pay und der Online-Broker Trade Republic.
Vorerst wird Owwn nur in Deutschland veröffentlicht, später soll die Anwendung europaweit verfügbar sein. Owwn will diesen Prozess in etwa anderthalb Jahren starten. Überall wird das gleiche Konzept verfolgt: Nutzer können sich über die Warteliste vorregistrieren, später entscheidet die Community, wer Zugriff auf die App erhält. „Wir haben keine international vergleichbare Plattform gefunden“, sagt Krautwald. “Leute in meinem Alter haben ihre Konten einfach dort, wo ihre Eltern sie haben.” Das Potenzial für internationalen Erfolg ist also vorhanden. Auch heute ist die Anwendung mittlerweile in verschiedenen Sprachen verfügbar, Nutzer können zwischen Englisch und Deutsch wählen. „Das klingt zunächst recht simpel, ist aber bei Banking-Anwendungen nicht selbstverständlich“, sagt Krautwald. Im Gegensatz zu vielen Finanzprodukten ist Owwn nur vorübergehend als App verfügbar, nicht als Webversion; Eine Webversion in der Zukunft schließt der Gründer jedoch nicht aus.
Bastian Krautwald freut sich auf die kommenden Monate und Jahre; schließlich begleitet ihn die Vision, eine digitale Bank für ihre Generation zu bauen, seit seinem Studium. Er vergleicht den Prozess mit einem Marathon: „Es ist ein schönes Gefühl, wenn man gut vorbereitet ist und endlich loslaufen kann.“
Für junge Menschen ist es selbstverständlich, dass alles digital ist. Damit sind wir gewachsen.
„Wenn ich wirklich über Weihnachten nach Kapstadt will, macht es nur Spaß, wenn meine Freunde auch kommen können“, sagt Bastian Krautwald, Gründer und CEO der Social-Banking-App Owwn. „Um in Kapstadt nicht alleine gelassen zu werden, muss ich nicht nur meine Finanzen, sondern auch alle um mich herum im Griff haben.“ Und wie erreichen Sie Ihre finanziellen Ziele am besten? Krautwald glaubt: „Gemeinsam. Im Fitnessbereich sieht man es in den Adidas- oder Peloton-Apps.“ Um die Finanzen gemeinsam zu kontrollieren, haben Krautwald und sein Team 2021 Owwn entwickelt, die erste digitale Bank für die Generation Z. Aktuell sind es 50.000 junge Menschen. der Warteliste und Sie möchten das neue Konzept ausprobieren.
Zur Generation Z gehören die zwischen 1995 und 2012 Geborenen. Sie sind die „Online-Generation“; die ersten, die mit einem Handy in der Hand aufgewachsen sind und seit jeher über soziale Medien mit ihren Freunden und Fremden kommunizieren. Krautwald, der mit 25 Jahren zur Generation Z gehört, will es nutzen. „Manche Banken und Unternehmen sprechen noch von Digitalisierung“, sagt der Owwn-Gründer, „für uns junge Menschen ist es selbstverständlich, dass alles digital abläuft. Die Generation Z nutzt es, um sich für viele Aktivitäten zu vernetzen. zum Beispiel Sport treiben, Rezepte austauschen und gemeinsam Musik hören, warum nicht gemeinsam sparen und anlegen?
Owwn ist eine Art Social-Media-Plattform mit finanzbezogenen Inhalten. Die Anwendung erfüllt alle bekannten Funktionen einer digitalen Bank: Kunden haben ein Girokonto und eine Debitkarte, sie können in Echtzeit Geld senden, sparen oder anlegen. Darüber hinaus können Benutzer anderen Benutzern folgen oder mit ihnen befreundet sein, ähnlich wie bei der sozialen Netzwerkplattform Instagram. Dies schafft auch einen Raum für Finanzbeeinflusser auf der Plattform; also User, die besonders viele Follower und damit eine große Reichweite haben. Krautwald: „Dieses Potenzial können wir zum Beispiel nutzen, um Challenges zu sponsern.“ Neben der Tracking-Funktion können Benutzer auch Gruppen erstellen; Beispielsweise könnte eine WG eine sogenannte Crew bilden. Alle gemeinsamen Ausgaben, Versicherungen und Mieten werden dann über ein Sparkonto abgewickelt, das mit einer Karte verknüpft ist. Die AG kann gemeinsame Einsparziele festlegen oder Kosten miteinander vergleichen. „Crews können diese Funktion auch anonymisieren, sodass kein Neid oder Druck auf die Gruppe entsteht“, erklärt Krautwald. Auch in der App werden die Nutzer zum Sparen animiert; ein spartipp ist zum beispiel für ein sushi bike, ein anderer für ein macbook. „Anwender werden bald feststellen, dass sie Rabatte auf erfüllte Sparziele erhalten“, sagt Krautwald. “Wir wollen Kunden, die sich für das Sparen entscheiden, eine angenehme Zeit bieten.”
Bastian Krautwald verfolgt seit seinem Studium die Vision, das Banking für seine Generation komplett zu verändern. Aufgewachsen in Magdeburg, zog es ihn nach Berlin, um einen Doppelabschluss in Betriebswirtschaftslehre zu machen und danach als Bankberater zu arbeiten. Während dieser Zeit baten ihn seine Freunde immer wieder um Hilfe. „Ich war erstaunt, wie viele meiner Freunde Schwierigkeiten hatten, ein Konto zu eröffnen“, sagt Krautwald. Ihm sei klar geworden, dass das Bankensystem nicht auf seine Altersgruppe ausgelegt sei, „also wollte ich selbst die perfekte Bank für die Generation Z bauen.“ Im Vordergrund stand eine digitale All-Terrain-Bank; Von Konten über Finanzbildung bis hin zu Anlageempfehlungen sollte alles auf einer Plattform sein. „Aber ich habe schnell gemerkt, dass die Akteure im Bankenmarkt zu groß sind, um eine Bank zu eröffnen“, sagt Krautwald. Deshalb gründete er 2018 im Alter von 21 Jahren „Deine Studienfinanzierung“, um den richtigen Kundenkreis zu finden. Die Plattform vereinfacht den Umgang mit BAföG, Bildungsfonds und Studienkrediten. Bisher hat „Deine Studienfinanzierung“ mehr als 200.000 Studierende betreut und 80 % der Studienkredite in Deutschland organisiert und ist seit 2021 profitabel. „Es ist wirklich erstaunlich, was wir in drei Jahren erreicht haben“, sagt Krautwald. Die Plattform war während der gesamten Gründungsphase profitabel und erwirtschaftet mittlerweile Umsätze im gut einmillionenstelligen Bereich. Im Mai 2021 gründete Krautwald Owwn, damals noch unter dem Namen Wajve. Mit ihrem Team analysierten sie den Kundenkreis, der sich durch „Ihre Studienförderung“ gebildet hatte. Sie ermittelten, was die Generation Z von einer Bank brauchte und erwartete. Bereits im Juni 2021 konnten sie in einer ersten Finanzierungsrunde 5 Millionen Euro einwerben.
Hinter Owwn und „Deine Studienfinanzierung“ stehen also die gleichen Gründer und das gleiche Berliner Unternehmen, aber das Team ist komplett anders. Acht Mitarbeiter von „Deine Studienfinanzierung“ kümmern sich um die Finanzierung der Ausbildung, „eigentlich haben 32 kluge Köpfe den Start vorbereitet“, sagt Krautwald. Anfang Mai 2022 war es dann soweit: Die ersten Nutzer konnten Owwn herunterladen. Der Zugang zum Bankprodukt wurde zunächst 30 Kunden von „Deine Studienfinanzierung“ und 30 Personen auf der Warteliste von Owwn ermöglicht; Dann sind da noch das Team, Freunde und Familie. „Wir werden Woche für Woche neue Leute einarbeiten“, sagt Krautwald. Ende des Jahres startet der …