Erdbeben an der afghanischen und pakistanischen Grenze: Viele Tote befürchtet

Ein Dorf soll komplett zerstört worden sein. Es gibt mindestens 950 Tote.

Bei einem heftigen Erdbeben in der afghanisch-pakistanischen Grenzregion sind mindestens 950 Menschen getötet und 610 verletzt worden. Das berichtete Reuters unter Berufung auf offizielle Angaben zur Bewältigung der Afghanistan-Krise. Es wird eine deutlich höhere Opferzahl befürchtet. Ein Sprecher der Taliban sagte, Dutzende Häuser seien in den Provinzen Paktika und Khost zerstört worden.

Afghanische Medien berichteten, ein Dorf sei komplett zerstört worden. Die Rettungsbemühungen wurden durch den Zugang zu der abgelegenen Bergregion behindert. Die militanten islamistischen Taliban, die Afghanistan seit August 2021 wieder regieren, haben eine Dringlichkeitssitzung des Kabinetts einberufen. Mehrere Hubschrauber wurden zur Absturzstelle geschickt. Ein Regierungssprecher forderte Unterstützung von humanitären Organisationen. Am Mittwoch trafen Helfer des Roten Halbmonds ein.

Die US-Erdbebenüberwachungsstation (USGS) meldete am Dienstag kurz vor 23 Uhr (Ortszeit) eine Stärke des Bebens von 5,9 und ein etwas schwächeres Nachbeben. Demzufolge ereignete sich das Beben etwa 50 Kilometer südwestlich der Stadt Khost, nahe der Grenze zu Pakistan, in einer Tiefe von etwa zehn Kilometern. Die pakistanischen Behörden registrierten ein Erdbeben der Stärke 6,1.

Nach pakistanischen Berichten waren Erschütterungen in weiten Teilen des Nachbarlandes zu spüren, darunter die Hauptstadt Islamabad und sogar Lahore im Osten. Mancherorts brach Panik aus, aber ersten Berichten zufolge wurden in Pakistan keine Schäden oder Verletzungen bekannt. Der pakistanische Premierminister Shehbaz Sharif äußerte im Internet seine Bestürzung und versprach den Menschen im Nachbarland Hilfe. Papst Franziskus hat für die Opfer des verheerenden Erdbebens in Afghanistan gebetet.

(APA/dpa)

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