Kevin Kühnert: So erklärt der Generalsekretär der SPD seinen Abschied von Twitter

Generalsekretär der SPD Deutschlands

Kühnert verabschiedet sich von Twitter und seinen 370.000 Followern

Ab: 21:05 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten

Kevin Kühnert hat festgestellt, dass er eine verzerrte Wahrnehmung der Realität hat, wenn er zu viel Zeit auf Twitter verbringt.

Quelle: dpa/Bernd von Jutrczenka

Seine knapp 370.000 Follower werden seine Tweets nicht mehr lesen: SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat seinen Twitter-Account deaktiviert. Seine Begründung: Die Diskussionskultur im Dienste von Kurzbotschaften führe zu „falschen Schlussfolgerungen und Fehlern bei politischen Entscheidungen“.

Der Generalsekretär der SPD, Kevin Kühnert, hat sich von Twitter verabschiedet. “Dieses Konto existiert nicht”, teilte der Kurznachrichtendienst am Montag mit. Knapp 370.000 Follower hat der 33-jährige Berliner bisher auf Twitter. Sein Instagram-Profil mit 93.000 Followern ist immer noch online.

Gegenüber dem Verlagsnetzwerk Deutschland (RND) begründete er seine Entscheidung damit, dass die Diskussionskultur im Kurznachrichtendienst zu „Fehlschlüssen und Fehlern bei politischen Entscheidungen“ führe. „Ich habe den Account in den letzten Monaten nicht wirklich genutzt. Man muss einfach selbst die Schlussfolgerung ziehen und sagen: Das scheint nicht das richtige Medium zu sein, um meine politische Arbeit zu senden und zu empfangen.“ Deshalb haben Sie Ihr Konto jetzt deaktiviert.

Er denke, dass die Diskussionskultur auf Twitter und die Art und Weise, wie die Gesellschaft dort repräsentiert oder gar nicht repräsentiert wird, „zu falschen Schlussfolgerungen und Fehlern bei politischen Entscheidungen führt“, so Kühnert weiter. Zumindest hat er entdeckt, dass er eine verzerrte Wahrnehmung der Realität hat, wenn er zu viel Zeit auf Twitter verbringt.

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Der heutige Bundeswirtschaftsminister und damalige Grünen-Chef Robert Habeck hatte sich bereits im Januar 2019 von Twitter – und auch von Facebook – verabschiedet. Damit zog er das Fazit einer erfolglosen und viel kritisierten Wahlkampferklärung („ Wir versuchen alles dafür zu tun, dass Thüringen ein offenes, freies, liberales und demokratisches Land wird”).

Habeck erklärte, er sei „anfällig“ dafür, „in einem Medium, das so aggressiv kommuniziert wie Twitter (…)“, so zu reden. Nach einer schlaflosen Nacht sei er zu dem Schluss gekommen, „dass Twitter mich verarscht. Das muss Konsequenzen haben. Und meins ist, dass ich meinen Account lösche.“

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