Die DAX-Rallye wurde nach einem Plus von 800 Punkten gestoppt

Marktbericht

Stand: 13.09.2022 10:00 Uhr

Am deutschen Aktienmarkt herrscht große Aufregung vor den heute Nachmittag anstehenden US-Inflationsdaten. Nur wenige Anleger verlassen die Berichterstattung vor der Veröffentlichung wichtiger Daten.

Nach der fulminanten Rally des DAX seit Monatsbeginn bremsen die Anleger am Morgen. Der DAX startete mit leichten Zuwächsen: Im frühen Handel auf XETRA stiegen die deutschen Benchmarks um 0,4 Prozent auf 13.450 Punkte. Doch schon in den ersten Handelsminuten drehte der DAX leicht ins Rote.

Wirtschaftsupdate vom 13.09.2022

Klaus-Rainer Jackisch, Personal, 13.09.2022 10:00 Uhr

DAX-Anleger sind nach 800-Punkte-Erholung vorsichtig

Aus technischer Sicht hat der DAX sicherlich noch mehr Aufwärtspotenzial, da er eine kurzfristige Bodenbildung vollzogen hat. „Nach dem Sprung über die Höchststände um 13.050 Punkte setzt die Erholung der 50-Tage-Linie (derzeit bei 13.200 Punkten) ein zusätzliches Ausrufezeichen“, unterstreichen die technischen Analysten von HSBC in einer aktuellen Analyse.

Zu Beginn der Woche hatten die Erfolge der ukrainischen Armee die Anleger zu Spekulationen über eine Wende im Krieg in der Ukraine veranlasst und den deutschen Leitindex um 2,4 Prozent auf 13.402 Punkte nach oben getrieben. Teilweise ging es bis auf 13.441 Punkte hoch. Von seinem Tief bei 12.603 Punkten am 1. September hat der deutsche Leitindex in der Spitze mehr als 800 Punkte zugelegt.

US-Inflationsdaten im Fokus

Die Anleger konzentrieren sich auf die US-Inflationszahlen für August, die später am Tag fällig sind. „Dies sind die letzten großen Datenpunkte, die die Zinsentscheidung der Fed nächste Woche noch beeinflussen könnten“, betonte Commerzbank-Analystin Esther Reichelt im Vorfeld der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am 21. September. Analysten erwarten eine durchschnittliche Inflationsrate von 8,1 % und damit einen weiteren Rückgang, nachdem die Inflation im Juli leicht auf 8,5 % gefallen war.

Wird der ZEW-Index wieder fallen?

Zuvor dürfte der ZEW-Index am späten Vormittag angesichts hoher Inflation und Gaskrise Aufschluss über die Stimmung der deutschen Börsenprofis geben. Das Barometer zur Einschätzung der Konjunktur dürfte sich nach Einschätzung von Analysten in den nächsten sechs Monaten zum dritten Mal in Folge von minus 55,3 Punkten auf minus 60 Punkte verschlechtern.

Dow Jones und Nasdaq mit Gewinnen

Rückenwind für den DAX kommt von der Wall Street. Der Dow-Jones-Index der Standardaktien schloss gestern um 0,7 Prozent höher bei 32.381 Punkten. Der technologielastige Nasdaq legte um 1,3 Prozent auf 12.266 Punkte zu. Der breite S&P 500 legte um 1,1 Prozent auf 4110 Punkte zu. Im Vorfeld der heutigen US-Inflationsdaten spekulierten Anleger, dass der Preisdruck in den USA etwas nachlassen könnte.

Investoren in Asien sind optimistisch

Nach dem chinesischen Mid-Autumn Festival sind Investoren in China und Südkorea in Kauflaune. Sie folgten am Dienstag dem globalen Aufwärtstrend Anfang der Woche und begannen, aufzuholen. Mit einem Plus von rund drei Prozent führte der südkoreanische Leitindex die Siegerliste in Asien an. Auch die Shanghai Stock Exchange stieg. In Tokio stieg der Nikkei-Index um 0,3 Prozent auf 28.615 Punkte.

Der Euro liegt gegenüber dem Dollar immer noch deutlich über der Parität

Der Euro hat sich im frühen Devisenhandel gegenüber dem US-Dollar stabil über der Parität gehalten. Am Morgen kostet die gemeinsame Währung 1,0142 $, etwas mehr als einen Dollar. Eine Feinunze Gold verlor 0,1 Prozent auf 1.723 $.

Nachfragesorgen belasten die Ölpreise

Sorgen über eine sinkende Nachfrage in China, dem größten Rohölimporteur der Welt, drücken die Ölpreise. Rohöl der Nordseesorte Brent fiel um 1,3 Prozent auf 92,74 Dollar pro Barrel. „Umfassende Covid-Lockdowns und massive Tests in China belasten die Ölmärkte aufgrund von Nachfragebedenken“, sagte Tina Teng, Analystin beim Broker CMC Markets.

Gericht weist Klimaschutzklagen gegen Mercedes-Benz ab

Das Landgericht Stuttgart hat die Klimaschutzklage der Deutschen Umwelthilfe (DUH) gegen den Autohersteller Mercedes-Benz abgewiesen. Welche Maßnahmen ergriffen werden sollen, um dem Klimaschutz gerecht zu werden, ist Sache des Gesetzgebers. Dem könne durch eine Individualklage vor einem Zivilgericht nicht vorgebeugt werden, begründete das Landgericht.

FMC platziert eine Anleihe mit einem Volumen von 750 Millionen Euro

Der Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC) hat gestern eine Anleihe mit einem Gesamtvolumen von 750 Millionen Euro platziert. Die Fresenius-Tochter teilte gestern Abend nach Börsenschluss mit, dass der Erlös für “allgemeine Geschäftszwecke, einschließlich der Refinanzierung bestehender Finanzverbindlichkeiten” verwendet werde.

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