Bayer-Aktie steigt: EPA prüft erneut Glyphosat: Bayer gewinnt erneuten Prozess

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Das Gericht hat am Freitag (Ortszeit) in San Francisco die Einschätzung der EPA, dass von dem Wirkstoff in Bayers umstrittenem Herbizid Roundup keine besondere Gefahr für den Menschen ausgeht, als fragwürdig angesehen. Das Thema ist für den Pharma- und Chemiekonzern Bayer von großer Bedeutung. In den USA sieht er sich zahlreichen Klagen wegen angeblicher Krebsrisiken von Glyphosat gegenüber. Am Freitag gab es aber auch gute Nachrichten für das DAX-Unternehmen: In einem Fall im Bundesstaat Oregon erzielte es einen weiteren Erfolg vor Gericht. Bayer hat jetzt die letzten vier US-Klagen gewonnen, in denen Kläger Krebs-Glyphosat verantwortlich machten.

Die EPA hat das Herbizid zuletzt im Jahr 2020 überprüft und festgestellt, dass es bei sachgemäßer Anwendung kein Gesundheitsrisiko darstellt. Das beklagte unter anderem die Umweltorganisation NRDC. „Seit Jahren weigert sich die EPA, etwas gegen die schädlichen Auswirkungen dieses Pestizids auf Mensch und Umwelt zu unternehmen“, sagte die Organisation am Freitag. Das Gericht stellte klar, dass es so nicht weitergehen könne.

Das zuständige Berufungsgericht war in seinem Urteil besonders verärgert über die Begründung der EPA, Glyphosat sei nicht krebserregend. Die zugrunde liegende Analyse ist „mangelhaft“ und entspricht nicht den Vorgaben der Agentur. Die EPA wollte sich auf Anfrage nicht zu der Kritik äußern. Eine Sprecherin sagte, die Glyphosat-Entscheidung werde überprüft.

In einer Erklärung äußerte sich Bayer zuversichtlich, dass die EPA selbst in einer neuen Überprüfung keine Krebsrisiken für Glyphosat festgestellt habe. Die Umweltbehörde der US-Regierung hat beim letzten Mal gewissenhaft gehandelt und wissenschaftliche Studien der vergangenen 40 Jahre “rigoros” bewertet. Bayer hatte mit seiner 60-Milliarden-Dollar-Übernahme des damaligen Giganten Monsanto im Jahr 2018 die Glyphosat-Klagen übernommen.

Zahlreiche Verfahren in den USA basieren insbesondere auf einer Bewertung der International Agency for Research on Cancer der Weltgesundheitsorganisation. 2015 stufte er das Herbizid von Monsanto als „wahrscheinlich krebserregend“ für den Menschen ein. Bayer lehnt dies ab und argumentiert mit der Zustimmung vieler Aufsichtsbehörden und Studien, die zeigen sollen, dass Glyphosat bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sicher ist.

Schließlich änderte sich das Blatt, nachdem Bayer die ersten drei Klagen wegen Glyphosat in den USA verloren hatte. Am Freitag gewann der Dax-Konzern das vierte Verfahren in Folge. Die Grand Jury von Jackson County, Oregon, entschied einstimmig, dass Roundup nicht für den Krebs des Klägers verantwortlich sei. „Wir setzen uns weiterhin voll und ganz für die Sicherheit von Roundup ein“, sagte Bayer. Der Konzern kündigte an, in allen künftigen Rechtsstreitigkeiten zu diesem Thema „Vertrauen“ verteidigen zu wollen.

Im Glyphosat-Honigschadensprozess wird ein Urteil erwartet

Nach mehr als zweijährigem Rechtsstreit wird das Landgericht Frankfurt (Oder) voraussichtlich an diesem Montag (12.00 Uhr) über die Klage eines Imkers gegen ein landwirtschaftliches Unternehmen entscheiden. Grund ist der Einsatz des umstrittenen Herbizids Glyphosat. Der Imker fordert dabei eine Entschädigung für seinen kontaminierten Honig. Ein Urteil zugunsten des Imkers hätte Signalwirkung für Landwirtschaft und Politik. Nach Angaben der Aurelia-Stiftung, die die Klägerin unterstützt, blieben bisher die meisten Imker auf den Schäden anderer sitzen, wenn ihr Honig mit Pestiziden aus der Landwirtschaft verseucht war.

Im Frühjahr 2019 stellte der Imker seine Bienenstöcke neben einer vom Landwirtschaftsbetrieb bewirtschafteten Fläche auf. Ende April 2019 behandelte das Unternehmen die Fläche mit glyphosathaltigen Herbiziden. Die Bienen trugen mit Glyphosat verseuchten Nektar oder Pollen in den Bienenstock. Das Wachs und vier Tonnen Honig mussten vernichtet werden. Nach eigenen Angaben musste der Imker seinen Betrieb aufgeben.

Nach Angaben der Aurelia-Stiftung ergaben spätere Laboranalysen von Honig eine Überschreitung der maximal zulässigen Gehalte an Glyphosat-Rückständen um das bis zu 152-fache -freundliche Landwirtschaft.

Die Bayer-Aktie legte am Montag im XETRA-Kurs zeitweise um 1,31 Prozent auf 63,37 Euro zu.

SAN FRANCISCO / JACKSON COUNTY / FRANKFURT (Oder) (dpa-AFX)

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Bildquellen: Taina Sohlman / Shutterstock.com

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