von. – 21.06.2022 14:40 (21.06.2022 14:41)
Stürme verursachten Schäden und Überschwemmungen in Teilen Österreichs © Pixabay (Subject)
Die Sturmfront am Montag verursachte in Teilen Österreichs Sturmschäden, Überschwemmungen, umgestürzte Bäume und über die Ufer getretene Flüsse.
In Kärnten, der Steiermark und Oberösterreich mussten Feuerwehrleute Hunderte von Einsätzen absolvieren. In Niederösterreich hat vermutlich ein Blitz das Hochspannungsgerät des Landeskrankenhauses Horn in Brand gesteckt.
Kärnten war besonders von den Unwettern betroffen
Allein die Kärntner Feuerwehr verzeichnete am Montagnachmittag und -abend 220 Sturmeinsätze. Wie die Landesfeuerwehr in einer Aussendung mitteilte, sind 114 Feuerwehren mit mehr als 1.300 Einsatzkräften im Einsatz. Die Sturmfront hatte sich mit heftigem Regen, Sturm und Hagel von Westen her über den Staat verlagert.
Ferndorf im Unteren Drautal (Bezirk Villach-Land) und St. Besonders betroffen war Paul al Lavanttal, wo die Feuerwehr bis weit nach Mitternacht im Einsatz war. Aufgrund der prekären Lage hat sogar der Bürgermeister der Gemeinde St. Paul, Stefan Salzmann (SPÖ), sprach auf Facebook: „Bitte bleiben Sie die nächsten Stunden zu Hause und vermeiden Sie unnötige Autofahrten! Feuerwehrleute sind zu vielen Einsätzen unterwegs, einige Straßen sind noch nicht befahrbar!“, schrie er. Auch die Stiftskirche St. Paul war am Dienstag geschlossen: Der Hagel hatte mehrere Kirchenfenster zerschmettert, es bestand die Gefahr, dass Glassplitter herunterfielen.
Die Aufräumarbeiten – mit Unterstützung des Landesfeuerwehrverbandes Kärnten Katastrophenlager Ausrüstung und der Bezirksfeuerwehr Völkermarkt – wurden am Dienstagmorgen fortgesetzt.
Millionenschäden durch Unwetter in der steirischen Landwirtschaft
Nach Angaben der Landesfeuerwehr wurden in der Steiermark in den frühen Abendstunden mehrere schlagkräftige Hagelzellen abgeladen. Besonders betroffen waren Graz, das Grazer Umland – insbesondere Deutsch-Feistritz, wo die Dächer durch schweren Hagel beschädigt wurden – Deutschlandsberg, Voitsberg, Bruck/Mur, Bad Radkersburg und Weiz. Große Flächen landwirtschaftlicher Nutzpflanzen wie Getreide, Weiden, Mais und Raps wurden zerstört, was laut Hagelversicherung zu Schäden in Millionenhöhe führte. Mehrere Feuerwehren waren im Einsatz. Das steirische Oberland wurde weitgehend gerettet.
Hagelschaden auch in Oberösterreich
In Oberösterreich zog am Montagabend eine Sturmzelle vom Innviertel in den Zentralbereich und sorgte für überflutete Keller und umgestürzte Bäume. In Grieskirchen stürzte ein Baum auf ein Schwimmbad, in Saxen (Kreis Perg) wurde ein Radweg durch einen umgestürzten Baum blockiert. Rund 900 Feuerwehrleute waren an insgesamt 60 Sturmeinsätzen beteiligt, die laut Landesfeuerwehrkommando im Vergleich zu anderen Ereignissen relativ selten waren. Hagel verursachte jedoch Schäden an Gärten und in der Landwirtschaft. Allein in Oberösterreich meldete die Hagelversicherung einen Schaden von fünf Millionen Euro.
Blitz im Horn-Krankenhaus
In Niederösterreich hat vermutlich ein Blitz das Hochspannungsgerät des Landeskrankenhauses Horn in Brand gesteckt. Der Alarm ging kurz nach 21:30 Uhr los, und nach Angaben des Krankenhauses wurde sofort die Notstromversorgung gestartet. Drei Techniker von Feuerwehr, Polizei, Rotem Kreuz und EVN waren im Einsatz. Patienten und Personal wurden nicht verletzt, eine Aufzeichnung wurde aufgenommen. „Das Landeskrankenhaus Horn wird derzeit uneingeschränkt mit Notstromaggregaten versorgt“, hieß es am Dienstag. “Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Schaden zu beheben.”