Höllendienst Schweiz
Das Flugchaos ist nur der Anfang
Wartezeiten an Flughäfen und Restaurants seien die ersten Vorzeichen einer großen Arbeitsmarktkrise, sagt ein Experte. Bühnentechniker sind schon jetzt Mangelware, und auch auf Elektriker wird bald gewartet.
Gepostet: 15:57 Uhr
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Aktualisiert: 16:07 Uhr
Endlich Urlaub nach der Corona-Krise! Doch spätestens am Flughafen folgte der Erwartung die Enttäuschung. Doch lange Warteschlangen an Flughäfen sind nur der Anfang: Das aktuelle Flugchaos ist ein neues Phänomen in der Wirtschaft.
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Unternehmen senken ihre Qualitätsstandards, um den Arbeitsalltag bewältigen zu können. Das Phänomen ist weiter verbreitet als bisher angenommen. «In ein paar Jahren werden wir es noch schön finden, damals, als wir am Flughafen nur warten mussten», sagt Arbeitsmarktspezialist Tino Senoner gegenüber der NZZ am Sonntag.
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Die Speisekarte wurde reduziert
Grund dafür sind zum einen die gestiegenen Rohstoffpreise. Vor allem aber der Fachkräftemangel. Aktuell suchen fast alle Restaurants Küchen- und Servicepersonal. Um den Rest der Arbeiter zu entlasten, reduzieren sie die Speisekarte und die Stundenpläne. Manchmal müssen Gäste länger auf das Essen warten. In der Schweiz haben zwei Drittel aller Lokale ihr Angebot im Vergleich zu vor Corona geändert. 90 Prozent hat die Karte verkleinert. Die Öffnungszeiten sind um 60 % reduziert.
Aber nicht nur die Gastronomie muss beißen. Coople, eine temporäre Arbeitsplattform, hat festgestellt, dass der Kundenservice derzeit ebenfalls eingeschränkt ist. Aufgrund fehlender Licht- und Bühnentechnik werden dieses Jahr einige Veranstaltungen abgesagt.
Zwei Monate bis der Elektriker kommt
Auch im Handel stellen sich die Dinge ein. «In Notsituationen wie einer verstopften Toilette lassen Firmen ihre Kunden sicherlich nicht hängen. Aber bei grösseren Projekten oder nicht zwingenden Anliegen muss man eventuell länger warten», sagt Christian Brogli vom Branchenverband Suissetec in die «NZZ am Sonntag». Elektriker würden trotzdem relativ schnell kommen. “Wir warten bald einen Monat, dann zwei Monate.” Tolle Aussicht (pbe)
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