Eaten Habeck tobt im Fernsehen über Nord Stream-Plan von Gazprom: „Wirtschaftskrieg“

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Erstellt: 26.07.2022, 04:57

Von: Patricia Huber

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Gazprom reduziert erneut das Volumen der Gaslieferungen durch Nord Stream 1. Zweifel aus Berlin. Die Preise steigen. Die neusten Informationen zur Gaskrise im Newsticker.

  • Habeck kritisiert Putin: Wegen der erneuten Lieferkürzung von Nord Stream 1 spricht der Minister von einem „schändlichen Spiel“.
  • Gaspreis steigt nach Gazprom-Ankündigung um 7,7 Prozent.
  • Weniger Gas durch Nord Stream 1: Gaszrpom hat angekündigt, die Gaslieferungen erneut zu reduzieren.
  • Dieser Gaskrisen-Newsticker wird laufend aktualisiert.

Update 25. Juli, 22.10 Uhr: Der Gasausfall ist das beherrschende Thema des Abends in den Nachrichten. Robert Habeck kommentierte die neuen Entwicklungen in den “Tagesthemen” der ARD. Auf die Frage, wann kein Gas mehr aus Russland komme, antwortete der sichtlich verärgerte Wirtschaftsminister: “Gazprom entscheidet nach eigenem Ermessen.”

Habeck sagt weiter, dass die erneute Kürzung „keine Überraschung ist, obwohl es immer ärgerlich ist, wenn Gazprom andere Gründe nennt. Dass sie es nicht einmal über sich bringen zu sagen: ‚Wir befinden uns in einem Wirtschaftskrieg mit Ihnen‘“, sagte der Wirtschaftsminister. Die Diskussionen um die Lieferung der Turbine nach der Wartung der Pipeline bezeichnete er als „Farce“. Putin nutze laut Habeck „die ihm zur Verfügung stehenden Mittel“, um den Gasfluss auf 20 Prozent zu reduzieren.

Dieses Szenario, wie es sich nun abspielte, sei seit Anfang des Jahres eine „ernsthafte Bedrohung“. „Wenn jetzt jemand sagt: ‚Oh, wir sind auf russisches Gas angewiesen und Putin könnte damit anfangen‘, was haben die Leute in den letzten sechs Monaten getan? Wir sind in einer schlimmen Situation, es ist an der Zeit, dass wir alle verstehen, dass wir es endlich tun das Sommerfeeling losgeworden ist, wird es nicht so schlimm sein.” Habeck fordert das Land auf, zusammenzuhalten, unter dem Motto: “Putin hat das Gas, aber wir haben die Macht.”

Auch Habeck fand einige beruhigende Worte. Gas wird weiter ankommen, Speicher werden weiter befüllt und es wird daran gearbeitet, dass mehr Gas nach Deutschland gelangt. Wie viel es wird und wie schnell sich der Speicher füllt, bleibt abzuwarten. Für den Grünen-Politiker ist aber auch klar: „Gas im Überfluss werden wir nicht haben.“

Robert Habeck war alles andere als begeistert von den Nord Stream-Plänen von Gazprom im Fernsehen und fand deutliche Worte. ©Screenshot / ARD

Update 25. Juli, 20.19 Uhr: Die EU-Kommission sieht Ankündigungen einer weiteren Kürzung der Gaslieferungen aus Russland als Beleg für die Notwendigkeit einer gemeinsamen europäischen Notfallplanung. Genau solche Szenarien hätten Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und das Kollegium dazu veranlasst, einen Vorschlag zur Solidarität beim Gassparen vorzulegen, sagte ihnen ein Sprecher an diesem Montagabend in Brüssel Diese Entwicklung bestätigt unsere eigene Analyse, und der Rat der Mitgliedstaaten wird voraussichtlich an diesem Dienstag über eine angemessene Reaktion entscheiden.

Update 25. Juli, 19.33 Uhr: Wirtschaftsminister Robert Habeck hat Russlands Präsident Wladimir Putin wegen der angekündigten weiteren Kürzung der Gaslieferungen “heimliche Spielchen” vorgeworfen. Der Grünen-Politiker sagte am Montag der Deutschen Presse-Agentur: „Technische Gründe für die Lieferkürzungen gibt es nicht. Die Turbine steht zur Auslieferung nach Russland bereit.“ Die Exportdokumente von Siemens Energy sind vollständig, aber Russland weigert sich, Importdokumente auszustellen: “Russland bricht Verträge und gibt anderen die Schuld.”

„Putin spielt ein verräterisches Spiel“, sagte Habeck. Seine Strategie ist transparent. „Er versucht, die riesige Unterstützung für die Ukraine zu unterminieren und einen Keil in unsere Gesellschaft zu schlagen. Im Gegenzug schürt er Unsicherheit und treibt die Preise in die Höhe “, sagte der Minister.

Wirtschaftsminister Habeck hat auf die Verlängerung der Gassperre für Nord Stream 1 mit Vorwürfen gegen Putin reagiert. © IMAGO/Bernd Elmenthaler

Update 25. Juli, 19.06 Uhr: Laut Siemens fehlen Informationen des russischen Konzerns Gazprom für den Export einer reparierten Turbine nach Kanada für die Gaspipeline Nord Stream 1. „Transport der Turbine ist fertig und könnte sofort beginnen“. sagte ein Siemens Energy-Sprecher am Montag der Nachrichtenagentur AFP. Alle Dokumente für den Export nach Russland liegen seit Anfang letzter Woche vor. „Was jedoch fehlt, sind die für den Import nach Russland erforderlichen Zolldokumente. Diese Informationen können nur vom Kunden bereitgestellt werden.“

Die Bundesnetzagentur reagiert auf Gasabschaltungen bei Nord Stream 1: Kein technischer Grund

Update 25. Juli, 18.16 Uhr: Auch die Bundesnetzagentur zweifelt den Grund für die Beschleunigung der Gaslieferung durch Nord Stream 1 an. Für die Erneuerung der Beschleunigung der Gaslieferung gibt es nach Angaben der Verantwortlichen keinen technischen Grund . Volumen durch das Rohr. „Wir haben die Ankündigung zur Kenntnis genommen“, sagte eine Sprecherin der Behörde am Montagabend. Die Bundesnetzagentur beobachtet die Lage in enger Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsministerium und dem Krisenstab Gas. „Nach unseren Informationen gibt es keinen technischen Grund für eine Reduzierung der Lieferungen“, sagte er.

Update 25. Juli, 17.43 Uhr: Die Ankündigung geringerer Lieferungen Russlands hat den Erdgaspreis deutlich in die Höhe getrieben. Am Montag stieg der als richtungsweisend geltende Terminkontrakt TTF an der niederländischen Energiebörse auf 175 Euro pro Megawattstunde. Das ist ein Plus von 7,7 Prozent gegenüber Freitag.

Gas-Krimi: Gazprom kürzt erneut Lieferung durch Nord Stream 1: Berlin reagiert sofort

Update 25. Juli, 17.16 Uhr: Die Bundesregierung reagierte mit Unverständnis auf die angekündigte Reduzierung der Gasliefermengen über die Pipeline Nord Stream 1. „Nach unseren Informationen gibt es keinen technischen Grund für eine Reduzierung der Lieferungen“, so eine Sprecherin Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium am Montag mit. Der russische Energiekonzern Gazprom hatte zuvor angekündigt, dass die Fördermengen ab Mittwoch wegen einer Turbinenwartung noch einmal deutlich auf 20 Prozent der Gesamtkapazität der Pipeline reduziert werden.

Gazprom wird die Liefermenge durch Nord Stream 1 ab dem 26. Juli erneut reduzieren. © IMAGO/Alexey Maishev

Update 25. Juli, 16.44 Uhr: Der russische Gaskonzern Gazprom drosselt weiter die Lieferungen durch die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1. Stand 6.00 Uhr MESZ am 27. Juli (Mittwoch) würden noch 20 Prozent oder 33 Millionen Kubikmeter Gas durch die Hauptversorgungsleitung nach Deutschland fließen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Grund sei die Reparatur einer anderen Turbine gewesen, sagte er.

Kremlchef Wladimir Putin drohte vergangene Woche damit, dass es um den 26. Juli herum zu einer weiteren Kürzung der Gaslieferungen über Nord Stream 1 kommen könnte. Er hatte auf die Turbinen des russischen Energiekonzerns verwiesen.

Gaskrimi: Putin-Sprecher macht plötzlich Hoffnung auf Turbinen: Kretschmann gibt Sparziel vor

Update 25. Juli, 15.34 Uhr: Der russische Energiekonzern Gazprom sieht Risiken bei seiner Installation an der Gaspipeline Nord Stream 1, trotz erhaltener Begleitdokumente für die von Kanada zurückgegebene Turbine. „Gazprom hat die relevanten Dokumente geprüft, muss aber feststellen, dass sie zuvor Risiken erwähnt und zusätzliche Fragen aufgeworfen haben“, sagte das Unternehmen auf seinem Telegram-Kanal. Es bleiben Fragen zu Gaslieferungen über die Ostseepipeline.

Gazprom fordert, die Turbine aus dem Geltungsbereich der kanadischen Sanktionen herauszunehmen. Auch dies müsse dokumentiert werden, da ansonsten die Operation ein erhebliches Sanktionsrisiko berge, so das Unternehmen. Darüber hinaus bleiben Fragen zu Sanktionen der EU und Großbritanniens offen, die für die Lieferung dieser Turbine und die Reparatur anderer Einheiten der Ostseepipeline wichtig sind.

Kretschmann erklärt Sparziele: „Behalte es in deinen Händen“

Update 25. Juli, 14.46 Uhr: Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigt sich nach dem Gaskrisengipfel optimistisch, dass ein winterlicher Gasnotstand vermieden werden kann. Wenn man 20 Prozent des Gasverbrauchs einspare, „dann haben wir keine Gasknappheit“, sagte der Grünen-Politiker. “Wir haben es alle selbst in der Hand.” Kretschmann zeigte sich zudem davon überzeugt, dass Baden-Württemberg im Falle eines Engpasses nicht benachteiligt werde.

Winfried Kretschmann blickt optimistisch auf die aktuelle Gassituation. © IMAGO/Arnulf Hettrich

Endet das Turbinen-Drama bald? Kreml-Sprecher macht Hoffnung

Update 25. Juli, 13.33 Uhr: Es sieht so aus, als ob das Ende der Turbinenkriminalität endlich in Sicht ist. Nach russischen Angaben soll die notwendige Turbine bald an der Gaspipeline Nord Stream 1 installiert werden, Dmitri Peskov, ein Sprecher des russischen Präsidialamts, sagte, die Turbine werde sofort nach dem Rücktransport installiert und Erdgas schon in “ausreichenden Mengen” nach Europa geliefert werden. Das Handelsblatt berichtet. Peskow erklärte: „Die Turbine wird installiert, nachdem alle Formalitäten erledigt sind. […] Und das Gas wird in den richtigen Mengen gepumpt, den Mengen, die technologisch möglich sind.”

Auch die Kritik von Bundeskanzler Olaf Scholz, Russland sei kein verlässlicher Energielieferant mehr, wies der Kreml zurück. “Dies…

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