Ein Tote bei Sturm in Oberbayern: Stromleitungen zerstört

Bei einem schweren Unwetter im Landkreis Freising ist nach Angaben des Landratsamtes ein Mensch ums Leben gekommen. Zudem gebe es eine schwer verletzte und eine vermisste Person, sagte eine Kreissprecherin am Montagabend. Der Raum Moosburg war ohne Strom, viele Leitungen waren zerstört. Der Zugverkehr zwischen Freising und Landshut über Moosburg/Isar wurde bis einschließlich Dienstag eingestellt.

Zuvor hatte die Polizei mehrere Verletzte im oberbayerischen Moosburg gemeldet. Der Landkreis warnte vor dem Stromausfall: „Warnen Sie auch vorsorglich Ihre Nachbarn und helfen Sie ihnen gegebenenfalls. Notfalls können Feuerwehrleute durch Aktivierung der Sirene am Haus alarmiert werden. Geräte/Rathaus … Senken Sie Ihren Energieverbrauch mit.“ Batterien und Akkus zum Wesentlichen”.

13.000 Haushalte ohne Strom

Nach Angaben einer Sprecherin der Stadtwerke München (SWM) beschädigte der Sturm gegen 16.30 Uhr mehrere Hochspannungsleitungen bei Moosburg, die nach Uppenborn und München führen. Die mit den Strommasten verbundenen Leiter waren in einem Waldgebiet aus ihrer Verankerung gerissen worden. Dort bestand keine Gefahr für Menschen. Etwa 13.000 Haushalte waren zunächst ohne Strom.

Um 22:00 Uhr gelang es den Stadtwerken, Moosburg wieder an das Hochspannungsnetz anzuschließen. Nach Angaben des kommunalen Unternehmens werden Kunden wieder in die Stromversorgung integriert.

Etwas mehr als eine Stunde dauerte am späten Nachmittag gegen 17 Uhr ein Stromausfall in München-Bogenhausen. Etwa 3.000 Haushalte waren betroffen. Der Grund ist laut SWM-Sprecher noch unklar.

Umgestürzte Bäume in Niederbayern

Auch in Niederbayern gab es starke Unwetter. Nach Angaben des Polizeipräsidiums Niederbayern in Straubing wurden in den frühen Abendstunden ein Dutzend umgestürzte Bäume gemeldet. Nach Angaben der örtlichen Einsatzzentrale füllten schwere Regenfälle auch mehrere Keller und bedeckten auch die Dächer.

Zwischen Landshut und Freising besteht kein Schienenverkehr

Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums auf Anfrage des BR mitteilte, war der Landkreis Landshut am stärksten betroffen. Insgesamt 14 Bäume auf der Straße mussten entfernt werden. Ein Dachfenster wurde durch große Hagelkörner zerstört und Ampeln wurden heruntergerissen. Auch im Landkreis Rottal-Inn kam es zu einem kurzen, aber heftigen Hagelschauer, größere Schäden wurden hier aber bisher nicht gemeldet. Die Bahnstrecke Passau – Neumarkt wurde zeitweise gesperrt, weil sich mehrere Bäume auf den Gleisen befanden.

Wegen Sturmschäden im oberbayerischen Moosburg fahren am Dienstag keine Züge zwischen Freising und Landshut.

Sturmschäden im Landkreis Augsburg

Auch in Großaitingen im südlichen Landkreis Augsburg wurden am Abend Gewitter gemeldet. Dort riss ein Sturm in den späten Stunden des Montagnachmittags Baumreihen um, bedeckte Dächer und verwüstete Baustellen. Gegen 16.30 Uhr sei die örtliche Feuerwehr alarmiert worden, so Kommandant Markus Lehle im BR. Freiwillige Feuerwehren aus Schwabmünchen, Wehringen, Bobingen, Mittelstetten und Reinhardshofen halfen bis in die Nacht hinein, die schlimmsten Schäden zu beseitigen. Die örtliche Feuerwehr sprach am Abend von einer leicht verletzten Person.

Betroffene: Verwüstung im Dorf wie nie zuvor

Es begann mit heftigem Regen und Hagel, dann wehte ein starker Wind und in zehn Minuten war alles vorbei, sagt Anwohnerin Claudia Wiedemann, deren Streuobstwiese inzwischen baumlos ist. Der Sturm riss eine große Linde am Eingang seines Hofes um. „Solche Verwüstungen im Dorf hat es noch nie gegeben“, sagt Ortsnachbar Josef Mayr. Auf dem örtlichen Sportplatz wurden mehrere große Bäume gefällt, die der Wind mitsamt den Wurzelplatten vom Boden riss. „Wir hatten wohl Glück, keine Verletzten mehr zu haben“, sagte Bezirksbrandinspektor Thomas Reichel vor den vielen Fliesen auf der Straße. Der Sachschaden dürfte erheblich sein, wurde aber laut Einsatzkräften am Abend noch nicht abgeschätzt.

Warnung vor extremem Sturm

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte vor extremen Unwettern vor allem in Ober- und Niederbayern gewarnt. Teilweise wurde die höchste Warnstufe 4 angewendet.

Der DWD prognostiziert, dass es auch in den kommenden Tagen über dem Freistaat zum Teil starke Stürme geben könnte, teils mit Starkregen, Hagel und Böen von etwa 80 Stundenkilometern.

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