- Startseite
- Berater
- Die Gesundheit
Erstellt: 15.06.2022, 04:56
Von: Caroline Schäfer
Teilt
Ungesunde Essgewohnheiten können chronische Entzündungen auslösen. Entzündungshemmende Lebensmittel können helfen: So geht’s.
Frankfurt – Ob Rheuma, Arthrose, Diabetes, Arthritis, Multiple Sklerose oder Neurodermitis, ganz gleich wie unterschiedlich die Krankheitsbilder sind, liegen oft Entzündungsreaktionen im Körper zugrunde. „Entzündungsprozesse spielen bei unglaublich vielen Krankheiten eine Rolle“, sagte Ernährungswissenschaftler Matthias Riedl dem NDR.
Grundsätzlich gilt eine Entzündung als wichtige Abwehrreaktion auf Gewebeschäden. Ziel ist es, schädliche Einflüsse zu eliminieren. Eine Entzündung äußert sich meist in Form von Hautrötung, Hitze im entzündeten Bereich und Schwellungen. Dies geht oft mit Schmerzen einher und die Funktion ist meist eingeschränkt. Körperliche Entzündungen hingegen bleiben zunächst unbemerkt und äußern sich beispielsweise durch Fieber, Unwohlsein und Schmerzen.
Vorbeugung von Entzündungen im Körper: Vermeiden Sie ungesunde Lebensmittel
Kommt es zu einer dauerhaften Reizung bestimmter Körperteile, können sich chronisch entzündliche Erkrankungen entwickeln. Sie machen sich meist durch wiederkehrende Symptome wie Arthritis oder Rheuma bemerkbar. Viele Faktoren wirken zusammen, um entzündliche Prozesse zu verursachen und aufrechtzuerhalten, wie zum Beispiel Schlaf- und Bewegungsmangel, Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum, Stress und eine ungesunde Ernährung.
Obst und Gemüse sind der Schlüssel zu einer gesunden, entzündungshemmenden Ernährung. (Symbolfoto) © Karl-Josef Hildenbrand / dpa
Zu viel Fett, zu viel Zucker, zu wenig Nährstoffe und zu viele leere Kalorien: Durch das Überangebot an Lebensmitteln in den westlichen Ländern neigen viele Menschen heute zu einem ungesunden Lebensstil. „Süßigkeiten, Weizenprodukte und übermäßiger Fleischverzehr, insbesondere Schweinefleisch, das besonders viele entzündungsfördernde Stoffe enthält“, begünstigen Entzündungen im Körper, sagte Rheumatologin Anne Fleck dem NDR. Auch der Mangel an entzündungshemmenden Lebensmitteln in der Ernährung spielt eine entscheidende Rolle.
Chronische Entzündungen: Zu einer gesunden Ernährung gehört viel Obst und Gemüse
Um chronischen Entzündungen vorzubeugen, ist eine gesunde, ausgewogene Ernährung reich an Vitaminen und Mineralstoffen unerlässlich. Grundsätzlich beginnt ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Flüssigkeit in Form von Wasser oder zuckerfreiem Tee. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt mindestens 1,5 Liter täglich. Eher bei Umzug oder bei sommerlichen Temperaturen.
Komm schon, Schimmel! Sie können diese Lebensmittel weiterhin essen
Siehe Fotogalerie
Obst und Gemüse sollten ebenfalls ein wichtiger Bestandteil Ihrer Ernährung sein. Die AOK-Krankenkasse empfiehlt täglich mindestens drei Handvoll rohes oder gekochtes Gemüse. Empfehlenswert sind zwei Handvoll zuckerarme Früchte. Diesen Obst- und Gemüsesorten wird eine besondere entzündungshemmende Wirkung zugeschrieben:
- Lauch- und Zwiebelgemüse: reich an Vitaminen (A, B, C, E) und Mineralstoffen wie Natrium, Kalium, Magnesium, Calcium und Phosphor.
- Brokkoli: Liefert sekundäre Pflanzenstoffe wie Glucosinolate
- Paprika: reich an Vitamin C und reich an Ballaststoffen
- Kirschen und rote Beeren: viel Vitamin C und sekundäre Pflanzenstoffe wie Anthocyane
- Spinat: reich an Vitaminen (C, E) und Mineralstoffen wie Beta-Carotin, Zink und Selen
Gesunde Ernährung: Nüsse, Öle und Gewürze wirken entzündungshemmend
Auch Nüsse, pflanzliche Öle und Gewürze wirken entzündungshemmend. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie Omega-3-Fettsäuren stärken das Immunsystem und lassen Entzündungsprozesse im Körper verlangsamen. Auch Kurkuma, Ingwer und Chili wird eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt.
Für eine entzündungshemmende Ernährung ist es nicht entscheidend, nur bestimmte Lebensmittel zu sich zu nehmen. In der Regel reicht es aus, gesunde Lebensmittel wie Obst und Gemüse in den Speiseplan aufzunehmen und entzündungsfördernde Lebensmittel wie Alkohol, Fleisch oder Süßigkeiten zu reduzieren. Wer bereits unter chronischen Entzündungen wie Rheuma, Arthrose und Co. leidet, sollte entzündungsfördernde Lebensmittel konsequent meiden. Dazu gehören auch stark verarbeitete Produkte wie Fertiggerichte, Aufschnitt, Käse und Lebensmittel, die besonders glutenhaltig sind.
Ein hoher Konsum tierischer Produkte kann nicht nur chronische Entzündungen im Körper hervorrufen, sondern auch das Risiko für Depressionen erhöhen.
„Eine überwiegend vegetarische, pflanzliche Ernährung sorgt für eine ausreichende Versorgung mit entzündungshemmenden Stoffen“, schreibt der Verein für unabhängige Gesundheitsberatung. “Je bunter und abwechslungsreicher das Speisenangebot, desto besser.” Stressabbau, ausreichend Schlaf und ausreichend Bewegung im Alltag sind ebenfalls entscheidend. (Käse)