Nur eine katastrophale Chancenverwertung hatte eine frühere Entscheidung verhindert. Der FC Vaduz aus Liechtenstein erwartet das Team von Trainer Ferdinand Feldhofer in einem Duell zum Einzug in die Gruppenphase. Der in der zweiten Schweizer Liga aktive Club setzte sich überraschend mit einem Gesamtergebnis von 5:3 gegen Konyaspor durch und empfängt Grün-Weiss im Hinspiel am kommenden Donnerstag. Beim 4:2-Rückspiel in der Türkei stand der Österreicher Manuel Sutter auf der Torschützenliste.
Feldhofer vertraute in seinem bisher wohl wichtigsten Spiel als Rapid-Coach dem 18-jährigen Nikolas Sattlberger im Mittelfeld von Beginn an. Angefeuert von 14.200 Fans dominierte die Feldhofer-Elf von Beginn an das Spiel, wobei sich die recht gut verteidigenden Aserbaidschaner schon früh nicht abzeichneten.
Bis zum Schlussdrittel spielten die Hausherren immer wieder gefährlich und hätten nach zwölf Minuten in Führung gehen müssen. Im Idealfall verlängerte Grüll ein Sprungbrett zum auffälligen Nicolas Kühn. Der 22-Jährige ließ einen Verteidiger fallen, drückte den Ball aber im Eins-gegen-Eins mit Neftci-Torhüter Ivan Brkic nur knapp.
Die Latte verwehrte dann zweimal einen grün-weißen Torjubel. Zunächst köpfte Kapitän Maximilian Hofmann nach einer Schick-Ecke über die Latte, Mamadou Mbodj klärte einen Sattlberger-Abpraller kurz vor der Linie (27.). Kurz darauf landete ein gekonnter Lupfer von Kühn bei Alu (31.). Die Gäste zeigten nun einige gefährliche Konter, doch Rapid-Torhüter Niklas Hedl parierte zwei Mal souverän gegen Kenneth Saief, der im Hinspiel traf.
Der erlösende Treffer fiel vor dem Halbzeitpfiff nicht, auch Ante Bajic (14.) und Guido Burgstaller (33.) hatten gute Chancen. Auch nach dem Seitenwechsel hatte Feldhofers Team zu Beginn Pech: Wieder war es Kühn, der aus glänzender Position einen Stuhl kläglich verpasste (48.). Die immer noch klar überlegenen Rapidler liefen weiter, Grüll (56.) setzte einen Freistoß aus guter Position knapp darüber.
Kurz darauf feierte Yusuf Demir seine Rückkehr mit großem Erfolg von den Fans. Und Demir war es auch, der Saief in seiner ersten Aktion entkommen ließ und Hedl fehlerfrei danken konnte, dass sein Team nicht in Rückstand geriet. 66 Minuten brauchten sie, um sich zu retten: Eine gemessene Hereingabe von Kühn verwandelte Grüll direkt aus kurzer Distanz, Neftci-Schlussmann Brkic sah nicht gut aus.
Dann war es mal wieder Saief, der die große Chance zum Ausgleich ungestraft verpasste. Auf der anderen Seite hatten Grüll (78.) und Burgstaller (79.) die Vorentscheidung auf den Beinen. Neben Demir, der mit schönen Dribblings auffiel, feierten Roman Kerschbaum und Druijf, die ebenfalls zuletzt verletzt waren, ihre Saisonpremieren.
In der Verlängerung versetzte Neftci-Kapitän Emin Mahmudov das Weststadion mit einem Freistoß direkt an die Innenlatte in einen kollektiven Schock. Danach ließen Burgstaller (106.) und Moritz Oswald (109.) weitere Chancen aus, ehe die Rapid-Fans erneut jubelten. Jonas Auer fand den Kopf von Druijf mit einer gemessenen Hereingabe, und der Ball ging unter Brkic ins Tor.