Schließung der Gaspipeline North Stream: Gazprom reduziert Liefermengen

Economy Unterbrochene Gaszufuhr

Stilllegung der Gaspipeline North Stream: Gazprom stoppt Lieferungen nach Österreich und Italien

Stand: 12:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

„Die Deutschen verbrauchen schon 14 Prozent weniger Sprit“

„Alles, was wir jetzt an Benzin sparen können, hilft uns beim Tanken“, sagt Dr. Frank Umbach, Experte für Energiesicherheit. Obwohl die Deutschen in diesem Jahr bereits bis zu 14 Prozent weniger Sprit verbraucht haben, gibt es noch andere Möglichkeiten zu sparen.

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Die lang erwarteten Wartungsarbeiten an der Gaspipeline Nord Stream 1 in der Ostsee haben begonnen. Ob russisches Gas nach der Wartung nach Deutschland zurückfließt, ist unklar. Auch Gazprom reduzierte am Montag die Liefermengen über die Ukraine nach Österreich und Italien.

Die Stilllegung der Gaspipeline Nord Stream 1 für Wartungsarbeiten hat am Montagmorgen begonnen. Der Gasfluss sei seit 6 Uhr morgens abgeschaltet, sagte ein Sprecher des Betreibers Nord Stream AG. Es wird einige Stunden dauern, bis der tatsächliche Durchfluss vollständig Null ist.

Nach Angaben der Betreibergesellschaft sollen die Arbeiten bis zum 21. Juli andauern. Während dieser zehn Tage wird kein Gas durch die Pipeline nach Deutschland transportiert.

Den Angaben zufolge werden unter anderem die Sicherheitssysteme, die elektrische Versorgung, der Brand- und Gasschutz sowie die Absperr- und Absperrventile überprüft und repariert bzw. kalibriert. Auch Software-Updates werden vorgenommen.

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Gearbeitet wird laut Bundesnetzagentur nicht direkt an der Leitung, sondern an den Verdichtungsstationen, beispielsweise in Lubmin. Unter normalen Umständen sollten die Arbeiten innerhalb des geplanten Zeitraums abgeschlossen werden, teilte die Behörde mit. In der Vergangenheit wich die Dauer der Arbeiten manchmal leicht vom geplanten Zeitplan ab.

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Der russische Staatskonzern Gazprom hatte bereits im Juni die Gaslieferungen wegen technischer Probleme deutlich reduziert. Die Bundesregierung hält die Kürzung jedoch für politisch motiviert. Unter anderem hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) Bedenken geäußert, dass Russland den Gashahn auch nach Abschluss der Wartung nicht mehr öffnen kann.

Der französische Finanzminister Bruno Le Maire stimmt zu, dass Europa sich darauf vorbereiten muss, die Lieferungen von russischem Gas als Vergeltung für die Sanktionen gegen den Kreml und die Unterstützung der Ukraine vollständig einzustellen. Am Sonntag warb er auf einer Wirtschaftskonferenz in Aix-en-Provence für Vorbereitungen auf dieses Szenario.

Gazprom reduziert Liefermengen in Österreich und Italien

Auch in Österreich und Italien hat Gazprom am Montag die Liefermengen weiter reduziert. Der österreichische Energieversorger OMV teilte am Montag mit, dass Gazprom ihm mitgeteilt habe, rund 70 Prozent weniger Gas nach Baumgarten nahe der slowakischen Grenze zu liefern als bestellt. Bereits Mitte Juni hatte Gazprom die Lieferungen nach Österreich halbiert.

Kurz zuvor hatte der italienische Energieversorger Eni angekündigt, dass weniger Gas aus Russland ins Land komme. Die Menge wurde im Vergleich zu den Vortagen um etwa ein Drittel reduziert. Bereits Mitte Juni hatte Gazprom seine Lieferungen nach Italien, Österreich und Frankreich reduziert.

Gas fließt in Europa nur noch durch die Ukraine. Nach Angaben des Betreibers des Gastransitnetzes der Ukraine können am Montag 41,1 Millionen Kubikmeter Gas durchgeleitet werden. Der Umfang entspricht etwa dem der letzten Tage. Im Rahmen des Vertrages könnten maximal 109,6 Millionen Kubikmeter Gas transportiert werden.

Nach russischen Angaben erlaubt die Ukraine derzeit nur die Nutzung eines Drahtes aus ihrem Netz für den Gastransit. Dies ist derzeit die letzte verbleibende Gasleitung nach West- und Mitteleuropa.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine Ende Februar gilt die Gasversorgung Europas aus Russland als gefährdet. Nach Modellen der Bundesnetzagentur könnte eine dauerhafte Abschaltung im Winter zu einer Gasknappheit in Deutschland führen.

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