SID-Formel-1-Zertifikat(e): Montreal

20.06.2022 / © 2022 Sportinformationsdienst, Köln

Sieben Tore in Folge, sechs Siege: Auf der Suche nach seinem zweiten WM-Titel nutzt Verstappen weiter seine Chancen.

Köln (SID) – MAX VERSTAPPEN: Neun Rennen, sieben Finals, sechs Siege – Verstappen nutzt weiter seine Chancen auf der Suche nach seinem zweiten WM-Titel. Mit der Erfahrung von bereits 150 Grand Prix im Alter von nur 24 Jahren vereint der Red-Bull-Fahrer nun Talent, Schnelligkeit, Routine und Frische. Das letzte Safety Car schmolz seinen komfortablen Vorsprung komplett, statt eines leichten Sieges musste er rund 15 Runden gegen Carlos Sainz und seinen DRS-Vorteil kämpfen. Nichts brannte mehr. Verstappen ist einfach überragend.

CHARLES LECLERC: Der Monegasse war ziemlich „frustriert“. Der fünfte Platz von Startplatz 19 war mehr als richtig, wenn man bedenkt, dass das ganze Rennen für den Ferrari-Piloten praktisch die maximale Schadensbegrenzung war. Aber klar: Leclerc verlor im sechsten Rennen in Folge deutlich an Boden auf Verstappen, er liegt in der WM bereits 49 Punkte hinter dem Niederländer. Wenigstens kann Leclerc nach zwei Motorschäden in Barcelona und Baku und einem durch einen Motorwechsel ans Ende der Startaufstellung zurückversetzten Start relativ frei zum nächsten Rennen in England reisen. Es kann sich nur verbessern. „49 Punkte, das sind nur zwei Siege“, scherzte Leclerc am Sonntag sarkastisch.

LEWIS HAMILTON: Vor einer Woche kämpfte der 37-Jährige mit Rückenschmerzen noch aus seinem Mercedes, jetzt fühlt er sich „wiedergeboren“. In der Formel 1 kann es manchmal so schnell gehen. Mercedes hatte den Sprung seiner Rennwagen in Kanada besser im Griff, der Abstand zu Red Bull und Ferrari verringerte sich, und Platz drei in Montreal macht Lust auf mehr auf das Heimrennen in Silverstone. Die Weltmeisterschaft mag vorbei sein, aber Sie wollen trotzdem hier und da mindestens ein Rennen gewinnen. Und allein der Glaube daran macht gute Laune.

MICK SCHUMACHER: Mick Schumacher hat wohl genug vom Leben im Konjunktiv. Beim Großen Preis von Kanada wäre vieles möglich gewesen, wahrscheinlich seine ersten Punkte in der Weltmeisterschaft, und damit Ruhe in der Diskussion um seine Zukunft und das Ende der Zählung der Rennen mit Nullzahlen. Aber zumindest kann sich der 23-Jährige nach diesem Wochenende als kleiner Sieger fühlen: Er ist fehlerfrei gefahren, sein sechster Tabellenplatz war der beste seiner Karriere und er hat weltweit auf sich aufmerksam gemacht, und im Rennen konnte er es seinem Motor nicht ausweichen. Versagen.

SEBASTIAN VETTEL: Gut im Training, schlecht im Qualifying, dann Pech im Rennen mit der Zeitmessung der Etappen des virtuellen Sicherheitsautos: Sebastian Vettels Wochenende war sportlich durchaus ausgenutzt, die sanfte Tendenz zum Aufstieg letzten beiden Grand Prix hat aufgehört. vorerst nochmal. Und auch die Dinge liefen mäßig: Vettel, der nicht nur als Rennfahrer gilt, sondern seine Reichweite auch für gesellschaftspolitische Zwecke nutzt, erntete für seinen öffentlichkeitswirksamen Protest gegen den Abbau von Teersanden in der kanadischen Provinz Alberta harsche Kritik. Albertas Energieminister wirft dem Ex-Weltmeister Heuchelei vor, vor allem weil er nicht nur in der Formel 1 arbeitet, sondern sein Gehalt zumindest teilweise von einem saudischen Ölgiganten finanziert wird. Am Sonntag im Rennen verzichtete Vettel mit einer Protestbotschaft auf das Tragen eines Rennhelms. Zuvor hatte es ein Treffen mit seinem Aston-Martin-Team über die Ursache gegeben.

ER SPRICHT AM WOCHENENDE: „Das Radio von Max ist am Ende ausgefallen. Wenigstens gab es keine Beschwerden mehr.“ (Red Bull Motorsportberater Helmut Marko bei Sky)

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