Polen bittet Deutschland um besseres Angebot für Panzerringtausch zur Unterstützung der Ukraine. Verteidigungsminister Mariusz Blaszczak schrieb seiner deutschen Kollegin Christine Lambrecht (SPD) einen Brief, der am Freitagabend im Warschauer Portal Wpolityce veröffentlicht wurde. Er hoffe auf ein “ernsthaftes Angebot”, das “wesentlich zur Stärkung der polnischen und regionalen Verteidigungsfähigkeiten beitragen” werde.
Der Minister schrieb, Polen habe der von Russland angegriffenen Ukraine Waffen im Wert von fast 1,7 Milliarden Euro gegeben. Dazu gehören Panzer, gepanzerte Mannschaftstransporter und andere schwere Waffen, einige von postsowjetischem Design und einige der moderneren, wie die Krabbe-Haubitze. “Diese Lieferungen haben Lücken in unseren Verteidigungsfähigkeiten geschaffen.”
Polen war mit Berlins bisherigem Angebot von 20 Leopard-2-Panzern mit schrittweiser Lieferung ab 2023 nicht zufrieden. Als die Unzufriedenheit in Warschau öffentlich wurde, erklärte Lambrecht in einem Brief an Blaszczak erneut, wie klein die deutschen Besitzungen seien. Er schlug vor, dass beide Länder den neuen Leopard 2 gemeinsam bestellen sollten. Polen sollte bei der Auslieferung Vorrang haben. Die Süddeutsche Zeitung berichtete über Lambrechts Brief.
Ein Leopard 2-Kampfpanzer auf einem Übungsgelände (Dateibild)
Was: dpa/Christophe Gateau
„Ich möchte betonen, dass wir uns keine unverdienten Vorteile erwarten“, antwortete Blaszczak. Dabei handele es sich um “gebrauchte Fähigkeiten, die unserem Militär bestens bekannt sind und bei den polnischen Streitkräften einfach und schnell eingesetzt werden können”.
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Alle Live-Ticker-Updates:
12:10 Uhr – Ungarn schränkt den Verkauf von ermäßigtem Benzin ein
Ungarn schränkt den Verkauf von Discountkraftstoff ein und gibt ein Viertel seiner strategischen Kraftstoffreserven frei. Angesichts anstehender Wartungsarbeiten in einer Raffinerie des Mineralölkonzerns MOL soll die Energieversorgung gesichert werden, erklärt der Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orban, Gergely Gulyas.
Privatpersonen, Landwirte und Taxiunternehmen sollen weiterhin Diesel und Benzin zum Preis von 480 Gulden (1,19 Euro) pro Liter tanken können. Ungarns Erdgasspeicher seien halb voll, fügt Gulyas hinzu.
11:40 Uhr – Hermann kritisiert verpasste Friedenschancen mit Russland
Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) warnte im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine vor einer einseitigen Betrachtung der Rolle Russlands und des Westens.
“Die kriegerischen Auseinandersetzungen und Kriegsbeteiligungen der letzten 30 Jahre rechtfertigen nicht das Bild, dass nur Russland, ‘kriegerisch’ und ‘böse’, seine Interessen immer wieder mit militärischer Gewalt durchgesetzt hat”, schreibt Hermann in einer Diplomarbeit über den anstehenden Krieg die Entsorgung der Deutschen Presse-Agentur. “Insbesondere die US-Interventionen haben statt Frieden und Demokratie viel Zerstörung gebracht.”
Russland führe seit dem Ende der Sowjetunion brutale und illegale Kriege mit nachgewiesenen Kriegsverbrechen in angeblichen russischen Interessengebieten wie Tschetschenien, Georgien und Syrien, so Hermann weiter. Die USA intervenierten jedoch mit Unterstützung einzelner NATO-Staaten wie Frankreich, Großbritannien und Deutschland zweimal im gleichen Zeitraum im Irak, in Jugoslawien, im Kosovo, in Afghanistan usw. mit konzentrierter militärischer Gewalt und manchmal auch unter Verletzung des Völkerrechts.
10:58 Uhr – Es gibt bereits 250 Verbrechen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine
Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar hat das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz (LKA) bereits Informationen zu 250 Kriegsverbrechen gesammelt. Ein Sprecher sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), eine nach Kriegsbeginn eingerichtete “Informationssammelstelle zum Russland-Ukraine-Konflikt” habe vor allem Sachbeschädigungen, Drohungen und Beleidigungen gemeldet. Das LKA erfasst auch die Verwendung des Z-Zeichens als Befürwortung einer Straftat.
Bisher kam es im Zusammenhang mit Kriegsausbruch zu vereinzelten Fällen von körperlichen Angriffen. Das LKA spricht von einer niedrigen zweistelligen Zahl. Die Datenerhebungsstelle erfasste insgesamt 263 „politisch relevante Tatsachen“, von denen die Ermittler 250 Fälle als strafrechtlich relevant feststellten.
Bei 126 Vorfällen gab es konkrete Opfer. Anti-ukrainische (67) und anti-russische (59) Handlungen waren ungefähr ausgeglichen. Dem LKA liegen nach Angaben des LKA noch keine Informationen über den Ausgang eines konkreten Strafverfahrens vor. Auch gibt es bisher kaum Hinweise darauf, dass extremistische Gruppen an Vorfällen beteiligt sind.
10:24 Uhr – Die britische Gesellschaft Lloyd’s versichert Getreideexporte aus der Ukraine
Das britische Unternehmen Lloyd’s versichert Schiffe, die Getreide aus der Ukraine exportieren. „Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt, um sicherzustellen, dass Getreideexporte nach dem historischen UN-Abkommen der vergangenen Woche die Häfen des Schwarzen Meeres verlassen können“, sagte die britische Außenministerin Liz Truss am Freitagabend.
Russland und die Ukraine unterzeichneten unter Vermittlung der Vereinten Nationen und der Türkei ein Abkommen über freie Getreideausfuhren. Reeder und Händler warnten jedoch, dass sie die verminten Gewässer nicht ohne Sicherheitsgarantien befahren könnten.
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Getreideabkommen mit Russland
Die Versicherungsgesellschaft sagte, dass Schiffe, die Getreide und andere Lebensmittel aus ukrainischen Häfen transportieren, mit der Exporteinrichtung einen zuverlässigen Versicherungsschutz für ihre Reisen haben. Dies biete zusätzlichen Schutz für die vereinbarte Einigung, sagte Patrick Tiernan, Chief Executive von Lloyd.
09:36 – Gazprom: Lieferungen nach Lettland gestoppt
Nach Angaben von Gazprom hat es die Gaslieferungen nach Lettland eingestellt. Der russische Staatskonzern teilte mit, das Nachbarland habe gegen die Aufnahmebedingungen verstoßen. Das lettische Staatsunternehmen Latvijas Gaze hatte zuvor angekündigt, russisches Gas in Euro statt in Rubel zu bezahlen, wie Russland es seit März fordert.
Lettland hatte zudem angekündigt, bis Ende des Jahres nur noch Gas aus Russland zu beziehen. Lettlands Nachbar Litauen verzichtet bereits auf russisches Gas.
09:15 – Ukraine: Russische Truppen greifen im Süden an
Die ukrainischen Streitkräfte gehen nach eigenen Angaben verstärkt gegen russische Truppen im Süden des Landes vor. Mit der Zerstörung einer Eisenbahnbrücke über den Fluss Dnipro seien die Besatzungstruppen von der Versorgung der Eisenbahn abgeschnitten worden, teilte das ukrainische Militär am Samstag mit. In der Region Cherson töteten ukrainische Streitkräfte am Freitag außerdem mehr als 100 russische Soldaten und zerstörten zwei Munitionsdepots und sieben Panzer.
In den vergangenen Wochen hatte die Ukraine bereits drei Brücken über den Dnjepr mit westlichen Waffen schwer beschädigt, um die Versorgung russischer Truppen in der Stadt Cherson am Westufer des Flusses zu unterbrechen.
Im Gegenzug ist es russischen Truppen nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums wohl gelungen, den Verkehr über den Fluss mit Pontonbrücken und einem Fährdienst aufrechtzuerhalten. Es wird auch erwartet, dass die von Russland eingesetzten Behörden in den besetzten Gebieten der Südukraine noch in diesem Jahr Referenden über die Union mit Russland vorbereiten.
8:50 Uhr – US-Gesandter: Russland will die Ukraine von der Landkarte tilgen
Nach amerikanischen Schätzungen will Russland die Ukraine von der Weltkarte tilgen. Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Linda Thomas-Greenfield, sagte am Freitag vor dem Sicherheitsrat, an dieser Absicht dürfe kein Zweifel mehr bestehen.
Die Vereinigten Staaten sehen zunehmend Anzeichen dafür, dass Russland die Regionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine sowie die südlichen Regionen Cherson und Saporischschja vollständig annektieren will, sagte Thomas-Greenfield. Dies soll unter anderem durch die Ernennung illegitimer Stellvertreter in russisch kontrollierten Gebieten erfolgen. Ziel ist es, Scheinreferenden oder Dekrete zum Beitritt zu Russland abzuhalten. Russlands Außenminister Sergej Lawrow habe dieses Kriegsziel offiziell benannt, erklärte der UN-Botschafter.
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Lawrow sagte am vergangenen Sonntag auf einem arabischen Gipfel in Kairo, Moskaus vorrangiges Ziel in der Ukraine sei es, die Menschen von seinem “inakzeptablen Regime” zu befreien. Er wies darauf hin, dass Russlands Absicht über den Donbass hinaus nach Osten gehe.
06:57 – Trittin: Grünen-Parteitag soll längere Atomlaufzeit beschließen
Der frühere Bundesumweltminister Jürgen Trittin…