Waldbrände in der Böhmischen Schweiz und in der Sächsischen Schweiz: Das Wichtigste in Kürze
8.05 Uhr: Immer noch keine Entspannung in der Sächsischen Schweiz
Von den Waldbränden im Nationalpark Sächsische Schweiz ist trotz leichtem Regen noch keine Linderung in Sicht. „Das reicht nicht“, sagte der Sprecher des Sächsischen Schweiz- und Erzgebirge-Kreises, Thomas Kunz, am Samstagmorgen. Am Freitagabend wurden im Bereich der sogenannten Partschenhörner, an der tschechischen Grenze, neue Brände entdeckt und bekämpft. Aufklärungsflüge sollen am Samstagmorgen klären, ob der Einsatz erfolgreich war.
Rund 350 Einsatzkräfte rückten laut Kunz am Samstagmorgen aus, um die Brände zu bekämpfen. Im Laufe des Tages sollten zwei weitere Hubschrauber den Brand löschen, sodass zehn Maschinen eingesetzt werden könnten.
Samstag, 7.39 Uhr: Das tschechische Feuerwehrpersonal wurde über Nacht verstärkt
Die rund 400 tschechischen Feuerwehrleute, die gegen die Flammen in der Böhmischen Schweiz kämpften, wurden in der Nacht zum Samstag massiv verstärkt. Nach Angaben des Fernsehsenders ČT24 schlossen sich weitere 250 Rettungsdienste aus dem ganzen Land ihren Kollegen an. Gemeinsam wollen sie an diesem Wochenende eine neue Taktik im Kampf gegen die Flammen umsetzen.
Statt sich wie bisher auf die oberflächliche Eindämmung der Brände zu beschränken, gehe es nun darum, „den Brand anzugehen“, wie die Feuerwehr mitteilte. Dazu sollen die neuen Einsatzkräfte unter anderem für mehr Löschwasseranschlüsse zur Glutbekämpfung am Boden sorgen. Gleichzeitig wollen sie nach wie vor massiv aus der Luft mit Helikoptern und Flugzeugen sprühen, vor allem auf schwer zugängliche Brandherde.
Hoffnungen auf günstige Regenfälle haben sich bisher nicht bewahrheitet. Obwohl es in vielen Teilen Tschechiens seit den Abendstunden stark regnet, war die Niederschlagsmenge in der Brandzone bisher überall recht gering.
Hier haben wir am Freitag berichtet
22.30 Uhr: Kretschmer: Größter Waldbrand der sächsischen Geschichte
Nachdem sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer am Freitag einen Überblick über das Ausmaß der Waldbrände in der Sächsischen Schweiz verschafft hatte, twitterte er am späten Abend, es sei der größte Waldbrand in der Geschichte Sachsens. Nochmals vielen Dank an alle freiwilligen Helfer für ihren Einsatz.
20.53 Uhr: Gute Regenwahrscheinlichkeit in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz
In Sachsen hofft man am Wochenende auf Regen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) teilte am Freitag mit, dass die Niederschläge ab den frühen Morgenstunden des Samstags nachlassen könnten. In Sachsen könnten in zwölf Stunden mehr als zehn Liter Regen pro Quadratmeter fallen, was laut Meteorologen die Situation dort “erheblich” beeinträchtigen dürfte. Ein möglicher Starkregen wiederum könnte Einsatzkräfte an Hängen wie der Sächsischen Schweiz gefährden.
Laut Kachelmannwetter sieht die Vorhersage eher nach wenig Niederschlag aus. Laut einem Tweet soll es am Samstag in der Sächsischen Schweiz jedoch regnen.
20.20 Uhr: Kretschmer über Feuerwehr: „Das wird Tage und Wochen dauern“
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer geht davon aus, dass die Bekämpfung des Waldbrandes in der Sächsischen Schweiz lange dauern wird. „Es wird Tage und Wochen dauern, bis wir von Lockerungen sprechen können“, sagte der CDU-Politiker bei seinem Besuch in Bad Schandau am Freitagabend. Der Regierungschef hat von einer “großen und schwierigen Party” gesprochen. Die Mission werde viel Geld kosten, sagte Kretschmer „viele Millionen Euro“. Er sicherte den vom Nationalpark betroffenen Regionen finanzielle Hilfen bis hin zum Wiederaufbau zu.
Außerdem dankte der sächsische Regierungschef den Feuerwehrleuten, der Bundespolizei und den Bundeswehren für ihren tagelangen Einsatz. Wenn sie aufhörten zu arbeiten, würde alles brennen, betonte Kretschmer. “Es ist eine Frage der Stärke, wer die Ausdauer hat, wer zuerst aufgibt.” Die Bundesregierung hat zudem weitere Unterstützung mit Löschhubschraubern zugesagt. “Die einzige Ressource, die hier wirklich nützlich ist.”
18.53 Uhr: Kretschmer wieder gelandet: „Es bricht mir das Herz, die Sächsische Schweiz so zu sehen“
Nach knapp einer halben Stunde landete der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) wieder. „Es bricht mir das Herz, die Sächsische Schweiz so zu sehen“, sagte er hinterher. „Wir alle kennen die Region, wir waren schon so oft hier, wir haben hier Zeit mit unseren Familien verbracht und jetzt können Sie sehen, wie viel von der Gegend durch das Lauffeuer zerstört wurde.“ Und weiter: „Wir haben so viele Freiwillige hier, Feuerwehren aus ganz Sachsen – schön zu sehen, wir kämpfen gemeinsam, das ist unsere Heimat.“ In einer Zeit, in der die Natur immer trockener werde, müsse auch darüber gesprochen werden, wie Nationalparks weiterbestehen können, sagte Kretschmer. Gleichzeitig forderte Kretschmer die Menschen auf, Urlaube in der Sächsischen Schweiz nicht abzusagen. Jede Reise hilft der Region. Der Waldbrand betrifft eine Fläche von etwa 1,5 Quadratkilometern, die Sächsische Schweiz umfasst jedoch eine Fläche von mehr als 90 Quadratkilometern.
Auf die Frage, warum er den Urlaub nicht früher abgebrochen habe, antwortete Kretschmer: „Ich habe mich entschieden, diesen Urlaub zu unterbrechen, weil ich vor 20 Jahren an derselben Stelle der Flut entdeckt habe, dass man zusammen sein muss.“ Das sei mit Innenminister Schuster vereinbart worden, der seinen Urlaub bereits am Dienstag unterbrochen hatte: Er sei da, wenn man ihn brauche, so Kretschmer.
Michael Kretschmer nach der Landung © Lea Heilmann
18.31 Uhr: Der sächsische Ministerpräsident überfliegt die Brandzone
Gerade ist ein Polizeihubschrauber mit Michael Kretschmer an Bord gestartet. Das Brandgebiet in der Sächsischen Schweiz soll mit Hubschraubern überflogen werden, damit sich der Ministerpräsident ein Bild von der Lage machen kann.
17.40 Uhr: Kretschmer und Schuster sind in Bad Schandau angekommen
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) traf am frühen Abend mit Innenminister Armin Schuster (CDU) in der von einem verheerenden Waldbrand betroffenen Sächsischen Schweiz ein, um sich ein Bild von der Tragweite des Brandes zu machen Feuer auf der Baustelle. Im Lagezentrum Bad Schandau informierten sich die Einsatzkräfte über die Lage vor Ort.
Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer besucht gemeinsam mit Innenminister Armin Schuster die von einem verheerenden Waldbrand heimgesuchte Sächsische Schweiz. © Lea Heilmann
16.40 Uhr: Sachsen bekommt zusätzliche BundesunterstützungSachsen erhält zusätzliche Unterstützung von der Bundeswehr. Das sagten Verteidigungsminister Lambrecht und Innenminister Faeser (beide SPD) am Freitag nach Gesprächen mit Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). Derzeit sind 40 Bundeswehrsoldaten in Sachsen im Einsatz.
16.30 Uhr: Riesaer THW zieht nach Bad Schandau
Bei den Waldbränden in der Sächsischen und Böhmischen Schweiz wurden jetzt Helfer des Technischen Hilfswerks Riesa gerufen. Das teilte der Vorsitzende des örtlichen Vereins, Danilo Fast, mit. Am Freitag waren fünf Helfer in Bad Schandau im Einsatz.
Das THW wird seine beiden Wasserübergabestellen im Brandgebiet betreiben. Die großen Wasserbecken kamen erst kürzlich beim Waldbrand Gohrischheide zum Einsatz, von dem eines beschädigt wurde. „Heute kam er von der Reparatur zurück und ging gleich wieder aus“, erklärt Danilo Fast.
16.23 Uhr: Tschechische Feuerwehrleute wollen “angreifen”.
Tschechische Einsatzkräfte gegen Brände in der Böhmischen Schweiz wollen am Wochenende ihre Taktik ändern. „Wir werden vom Verteidigen zum Angreifen des Feuers übergehen“, sagte der tschechische Feuerwehrchef Vladimír Vlček nach Gesprächen mit Präsident Miloš Zeman. Dazu werden die rund 400 Feuerwehrleute, die die Brände bekämpfen, um 250 weitere verstärkt. Es gehe nicht mehr nur darum, die Brände einzudämmen, sondern das brennende Territorium zu verkleinern, sagte Vlček. Bisher wurde die Ausbreitung eingedämmt. Die Brände sind jedoch noch nicht vollständig unter Kontrolle. Inzwischen haben die beiden Löschflugzeuge, die tagsüber aus Schweden in Tschechien angekommen sind, ihren Einsatz über der Böhmischen Schweiz aufgenommen.
16.20 Uhr: Der Bürgermeister von Bad Schandau bedankt sich bei den Helfern
Der Bürgermeister von Bad Schandau, Thomas Kunack, bedankt sich bei allen Helfern, die seit Tagen im Einsatz sind und denen, die sich noch melden. Derzeit können nicht alle Angebote angenommen werden. Wichtig ist, dass diese aufeinander abgestimmt sind. “Es wird eine Zeit kommen, in der wir alle brauchen werden”, sagt er. Einige kamen einfach vorbei und putzten die Toiletten.
16.01 Uhr: Die Behörde senkt die vom Waldbrand betroffene Fläche
Der Waldbrand in der Sächsischen Schweiz hat auf deutscher Seite ein geringeres Ausmaß als bisher angenommen. „Durch die Auswertung von Satellitendaten konnten die Brandstellen flächenmäßig reduziert werden. Insgesamt wurden dann 150 Hektar betroffene Fläche ermittelt“, teilte das Schweizerische Bezirksamt Sachsen und Osterzgebirge am Freitag mit. Bisher waren die Behörden davon ausgegangen, dass sich das Feuer auf eine Fläche von 250 Hektar ausgebreitet hatte.
Laut Landratsamt wurden am Donnerstagabend neue Hotspots entdeckt. „Die Situation an bisher bekannten Brandherden bleibt angespannt. Die Brandsituation in der Umgebung wird den ganzen Tag über ständig überwacht“, sagte er. Mehr als 400 Einsatzkräfte kämpfen derzeit gegen das Lauffeuer. Neben zehn Helikoptern gibt es…