Wann die Gaswarnstufe kommt, teilt der Minister dem ORF mit

Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat sich am Montag in der „Zeit im Bild 2“ zum Gas-Notfallplan der EU-Kommission geäußert.

Nur sechs Tage nach Wiederaufnahme der Gaslieferungen aus Russland über die Pipeline Nord Stream 1 soll das Liefervolumen halbiert werden. Der russische Konzern Gazprom will laut APA ab Mittwoch die Gasmenge von 40 Prozent auf 20 Prozent der Maximalkapazität reduzieren.

Gashammer! Der Minister sagt, was jetzt zu tun ist

Durch die wichtigste Versorgungsleitung nach Deutschland fließen dann täglich nur noch 33 Millionen Kubikmeter Gas. Grund dafür ist die Reparatur einer anderen Turbine. Und nach der angekündigten Kürzung der Gasversorgung sind die Gaspreise bereits deutlich gestiegen.

In jedem Fall werden die EU-Staaten am Dienstag über den Gas-Notfallplan der Kommission abstimmen. In der Union sollen zunächst 15 Prozent des Verbrauchs freiwillig eingespart werden. Ob es dafür eine Mehrheit gibt, ist allerdings fraglich, denn gerade die Länder des Südens zeigen wenig Begeisterung und sind skeptisch.

Der ORF-Star kehrt nun nach 12 Jahren zu „ZIB2“ zurück

Und genau zu diesem Thema war Energieministerin Leonore Gewessler (Grüne) am Montag zu Gast bei „Zeit im Bild 2“ und stellte sich vor ihrer angekündigten Babypause den Fragen der ORF-Moderatorin Margit Laufer. Wie “Heute” berichtet, wird Marie-Claire Zimmermann zu “ZIB2” zurückkehren.

„Russlands Ankündigung passt in die Strategie, die wir seit Kriegsbeginn kennen. Ich halte es nicht für Zufall, dass sie am Vorabend eines EU-Gipfels erfolgt“, erklärt Gewessler zu Beginn des Interviews mit Laufer.

Die erste Erinnerung erreicht 80 Prozent

Der Minister tauschte sich auch mit dem Chef der E-Control aus, und es gibt keinen technischen Grund für eine solche Ankündigung. Aber Österreich muss sich keine Sorgen machen, denn die Gasspeicherung ist „auf dem richtigen Weg“.

Wenn sich das aber ändere, “werden wir handeln”. Auch die Pipeline Nord Stream 1 ist nicht Österreichs erste Anlaufstelle: Über die Ukraine bezieht die Alpenrepublik russisches Gas. Und Leonore Gewessler macht deutlich: Der erste Speicher hat bereits 80 Prozent erreicht, also die OMV.

Aber: “Wenn sich etwas ändert, gehen wir in die Alarmstufe”, sagte der Energieminister. Zentrales Kriterium für eine Alarmstufe ist das Speicherziel. Wenn dieser in Gefahr sei, dann gehe in die Alarmstufe, erklärte Gewessler in “Zeit im Bild 2”. “Das war von Anfang an klar und ist auch in unserem Notfallplan geregelt.”

„Jeder kann etwas beitragen“

Für eine Notfallstufe hingegen müsste eine tatsächliche gravierende Verschlechterung der Gasversorgung sichtbar oder absehbar sein, etwa wenn Russland das Gas komplett abstellt. Und was bedeutet das für die Haushalte? „Als erster Schritt bedeutet die Alarmstufe einen Weckruf zum Energiesparen!“

Jeder könne einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, „dass wir jeden Kubikmeter Gas speichern können“. Das gelte auch für die Industrie, „dort passiert es schon“. So haben Sie bereits zehn Prozent weniger Gasverbrauch als im Vorjahr. „Man kann sparen“, sagt Gewessler.

Und diese Einsparungen tragen dazu bei, die Versorgung länger sicherzustellen. „Österreich macht es sowieso“, erklärt der Energieminister. Und: „Wir sehen auch: Wenn alle in Europa dieses 15-Prozent-Einsparziel ernst nehmen, fällt es uns noch leichter, den Gasverbrauch zu senken.“

Dies geschieht im Notfall

Die Ersparnis von 15 % gilt für alle Mitgliedsstaaten. „Deshalb braucht es eine Anstrengung“, sagt der Minister. Schon heute ist die Industrie gefordert, wann immer möglich auf andere Energiequellen umzusteigen. „Energie sparen ist schlau“, sagt der Minister seit Wochen!

Für den absoluten Notfall hat Österreich das Energiekontrollinstrument! Geschützte Kunden – also Haushalte – müssen sich keine Sorgen um „Ausfrieren“ machen. Ihre Versorgung ist gewährleistet. Dies ist der Schutzzweck der Energiekontrolle.

Nav-Account am 25.07.2022, 22:33| Veranstaltung: 25.07.2022, 22:40 Uhr

Leave a Comment

Your email address will not be published. Required fields are marked *