Crown-Varianten: Double Sharing – RKI rät zur Vorsicht

Laut Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI), sind die Zahlen niedriger als Ende August 2021. „Aber die Zahl ist nicht so niedrig wie in den letzten beiden Sommern“, sagte Marx.

Bis in der Unterlinie omicron BA.5 mehr Klarheit über die Schwere der Erkrankung herrscht, wird es noch einige Wochen Geduld brauchen. „Wir müssen abwarten, wie es sich mit BA.5 entwickelt“, sagte Marx. Aktuell sei die “große Sorge”, dass im Zuge der Sommerwelle mit der ansteckendsten Variante wieder viele Arbeiter wegen Infektionen ausfallen könnten.

„Wir brauchen schnelle Entscheidungen“

Der Deutsche Städtetag hat sich besorgt über den Anstieg der Corona-Infektionszahlen geäußert und schnelle Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie gefordert. „Wir brauchen schnelle Entscheidungen und ein neues Bundes-Infektionsschutzgesetz noch vor den Sommerferien“, sagte Verbandspräsident Markus Lewe den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es stellt sich heraus, dass die verfügbaren Instrumente nicht ausreichen. Städte sollen handlungsfähig sein, wenn sich die Krone weiter sprunghaft ausbreitet. “Die Corona-Pandemie sollte uns nicht immer wieder überraschen.”

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach spricht bereits von einer Sommerwelle. Am Freitag will der SPD-Politiker die Lage mit dem Vizepräsidenten des Robert-Koch-Instituts, Lars Schaade, in Berlin besprechen. Die aktuellen Regelungen des Infektionsschutzgesetzes laufen am 23. September aus. Kostenlose Bürgertests sind zunächst bis einschließlich 29. Juni geregelt. Für den 30. Juni ist der Bericht eines Expertengremiums geplant, das die bisherigen Schutzmaßnahmen bewerten wird. Der Bundestag geht laut Sitzungsplan am 8. Juli in die Sommerferien und tritt erst in der Woche ab dem 5. September wieder zusammen.

Lewe, Oberbürgermeister der Stadt Münster, fordert Bund und Länder auf, die kostenlosen Bürgerversuche auszuweiten und die kommunalen Impfstellen in Betrieb zu halten. Notfalls verteidigt er auch die Maskenpflicht beispielsweise im Innenbereich ausführlich. „Gleiches gilt für 3G- oder 2G-Standards, also Zugang für Geimpfte, Genesene und ggf. Getestete. Hier muss das Gesetz angepasst werden.“ .

Streck: Der Anstieg der Zahlen ist kein Grund zur Panik

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert Klarheit bei den Tests. „Die Bundesregierung lässt das Land weiterhin im Dunkeln über das weitere Vorgehen“, kritisierte der CSU-Politiker in der Augsburger Allgemeinen (Freitag). „Eines ist klar: Je mehr Menschen die Möglichkeit haben, sich einfach und kostenlos testen zu lassen – und dieses Angebot auch nutzen – desto schneller und effizienter wird es möglich sein, Infektionen zu erkennen und Infektionsketten zu unterbrechen.“ .

Der Bonner Virologe Hendrik Streeck sieht angesichts steigender Infektionszahlen keinen Grund zur Panik. „Ich glaube nicht, dass wir an einen Punkt kommen, an dem wir wieder von einer Blockade sprechen“, sagte er der Augsburger Allgemeinen. Streeck verwies auf die „sehr gute Immunität der Bevölkerung“. Allerdings hält der Virologe die Datenlage zur Pandemie für unzureichend, etwa wenn Menschen mit oder wegen der Corona im Krankenhaus sind.

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