Das Ankunftszentrum in Graz bleibt geschlossen

Politik

Das ukrainische Flüchtlingsankunftszentrum am Messegelände Graz wird Mitte September geschlossen. Grund ist die geringe Anzahl an Neuankömmlingen in der Steiermark. Flüchtlinge werden künftig in Zusammenarbeit mit der Polizei in den Landkreisen registriert.

08.12.2022 12.06

Online seit heute, 6.12 Uhr

Am 15. September bleibt das Grazer Messezentrum geschlossen, weil die Zahl der dort angekommenen Ukrainer deutlich zurückgegangen ist. Das Ankunftszentrum war seit Mitte März in Betrieb und bot nach dem One-Stop-Shop-Prinzip vieles, was die Menschen brauchten: Polizei, Rotes Kreuz und Caritas waren zentrale Anlaufstellen. Auf der Grazer Messe wurden Personen registriert, registriert und bedient; mehr Informationen dazu im Ankunftszentrum für Menschen aus der Ukraine (14.8.2022).

„Wir haben insgesamt 7.782 Personen aufgenommen. Anfangs kamen täglich 210 Menschen, jetzt sind es im Schnitt etwa 20 am Tag“, sagt Krisenstabsleiterin Barbara Pitner. Unter den Flüchtlingen seien 1.805 Kinder unter 14 Jahren. „Dem Bund erhebt er eine Wohnung 190 Euro für die Leute, die kommen. Um profitabel arbeiten zu können, müssen jeden Tag mindestens 100 Leute kommen.“

Es ist nicht mehr wirtschaftlich

Die Fortführung des Ankunftszentrums sei aufgrund der wenigen Ankünfte in den vergangenen Wochen wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll: Die Stadt Graz beteilige sich laut Land Steiermark nicht mehr an den Kosten. Deshalb wurde die Schließung bei der Regierungssitzung an diesem Donnerstag auf Antrag von Sozialministerin Doris Kampus (SPÖ) beschlossen. „Wenn dieser schreckliche Krieg weitergeht und die Zahlen wieder steigen, werden wir gemeinsam mit unseren Partnern schnell auf diese Situation reagieren“, sagt Kampus.

Es gibt noch 8.000 Übernachtungsplätze

In der Steiermark werden nach Landesangaben derzeit 6.145 aus der Ukraine vertriebene Menschen grundversorgt. Rund 35 Prozent davon leben in Graz, zehn Prozent im Grazer Raum, neun Prozent in der Südoststeiermark, der Rest in den anderen Bezirken der Steiermark. Insgesamt knapp 8.000 gemeldete freie Übernachtungsplätze stehen bei Bedarf noch zur Verfügung.

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