Flugverkehr: Warnstreiks: Lufthansa streicht 1.000 Flüge

Die Lufthansa hat am Mittwoch den Flugverkehr in München und Frankfurt wegen eines Warnstreiks ihres Bodenpersonals fast zum Erliegen gebracht. „Lufthansa muss für Mittwoch fast den gesamten Flugplan an den Drehkreuzen Frankfurt und München streichen“, teilte die Airline am Dienstag mit.

Der von der Gewerkschaft Verdi angekündigte eintägige Streik hat in der Hauptreisezeit massive Auswirkungen. Lufthansa streicht am Frankfurter Flughafen insgesamt 678 Flüge, davon 32 am Dienstag. Am Drehkreuz München fanden an den beiden Tagen insgesamt 345 Flüge statt. Einzelne Flugausfälle und Verspätungen sind am Donnerstag und Freitag noch möglich. Die Auswirkungen auf andere Flughäfen oder deutsche Fluggesellschaften lassen sich laut einer Lufthansa-Sprecherin nicht beziffern. Denn ein Teil des streikenden Lufthansa-Bodenpersonals etwa wickelt am Flughafen Düsseldorf die meisten Flüge anderer Unternehmen ab.

Verdi begründete den Warnstreik mit einem unzureichenden Angebot des Arbeitgebers. Für die rund 20.000 Bodenarbeiter der Lufthansa fordert die Gewerkschaft 9,5 Prozent mehr Lohn oder mindestens 350 Euro mehr im Monat. Er begründete dies mit den Einbußen während der Corona-Pandemie, der hohen Inflationsrate und der extremen Arbeitsbelastung durch Personalmangel. Die Lufthansa hatte eingeräumt, in der Pandemie an der einen oder anderen Stelle mit Spareinlagen übertrieben zu haben. Die dritte Tarifrunde ist für den 3. August in Frankfurt angesetzt.

Lufthansa: Großer Schaden

„Die frühe Eskalation nach nur zwei Verhandlungstagen in einer bisher konstruktiven Tarifrunde richtet enormen Schaden an“, sagte Lufthansa-Personalchef Michael Niggemann. Auf dem Tisch liegt ein Angebot, das den Bruttolohn in den nächsten zwölf Monaten um mehr als zehn Prozent auf 3.000 Euro und sechs Prozent auf 6.500 Euro im Monat erhöht. Angesichts dieses hohen Angebots sei der Warnstreik mitten in der Hauptreisezeit nicht mehr verhältnismäßig, kritisierte Niggemann.

Von den Ausfällen in Frankfurt und München seien voraussichtlich rund 134.000 Passagiere betroffen, teilte die Lufthansa mit. Wenn möglich, würden sie auf Alternativflüge umgebucht. “Allerdings sind die dafür verfügbaren Möglichkeiten sehr begrenzt.” Angesichts des Personalmangels im Flugverkehr musste die Fluggesellschaft in diesem Sommer rund 6.000 Flüge mit mehreren hunderttausend Passagieren stornieren und umbuchen. (Reuters)

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