Der Gesprächsbedarf bei Rapid ist nach dem 1:1-Erfolg im Hinspiel der Conference-League-Playoffs beim FC Vaduz enorm. Als “peinlich” bezeichnete Trainer Ferdinand Feldhofer mit grimmiger Miene den Auftritt seiner Mannschaft in Liechtenstein. „Daran besteht kein Zweifel“, sagte Kapitän Maximilian Hofmann. “Das war eine Beleidigung für alle Rapid-Fans.” Zeit zur Klärung wäre in den nächsten Tagen, da Rapid am Wochenende aufgrund der Europapokal-Stresssituationen eine Liga-Pause einlegt.
Nach der Verschiebung des ursprünglich für Sonntag angesetzten Bundesligaspiels gegen Hartberg ist das Rückspiel gegen Vaduz am kommenden Donnerstag (21 Uhr) das nächste Pflichtspiel für die Hütteldorfer. Im heimischen Allianz-Stadion braucht es allerdings eine andere Leistung, um in die Gruppenphase einzuziehen, als im Fürstentum, wo die Grün-Weißen am Donnerstag großes Glück hatten, keine echte Blamage zu erleiden. „Joker“ Ferdy Druijf sorgte mit seinem Weitschuss in der 53. Minute dafür, dass zumindest das Ergebnis gut war.
Rapid holt in Vaduz ein Unentschieden
Feldhofer ist mit der Leistung der Mannschaft nicht zufrieden
„So etwas wie hier in der ersten Halbzeit möchte ich nicht erleben. Wir waren alle weit von der Normalform entfernt“, sagte Feldhofer klipp und klar. “Wir haben kein Duell gewonnen, wir haben keinen Pass zum nächsten gegeben. Wir hatten nicht den Mut, den Ball zirkulieren zu lassen.“ Verteidiger Hofmann „hatte keine Erinnerung daran, dass wir so eine erste Halbzeit gespielt haben. Es war wirklich nichts“, sagte er im ORF-Interview. „Wir haben keine Zweikämpfe gewonnen, wir waren so weit weg, die Bewegung zurück war unglaublich. Wir sind mit mehr als zwei blauen Augen davongekommen.“
In der Tat muss man analysieren, warum die Rapidlers in der ersten Halbzeit so aufgebracht waren. An der feindlichen Umgebung kann es kaum gelegen haben, dominierten doch die grün-weißen Fans die bescheidenen 3.500 Zuschauer im Rheinparkstadion zumindest phasenweise. „Wenn man sieht, wer gekommen ist, kann man sich für die Leistung nur entschuldigen“, sagte Stürmer Guido Burgstaller, der wie die meisten seiner Teamkollegen farblos blieb. „Technisch waren wir unterlegen, wir waren in Zweikämpfen unterlegen. Dann haben sie uns mit einem guten Deutsch gespielt.”
Glück hatten die Österreicher kurz vor der Pause auch, als Vaduz-Stürmer Manuel Sutter die Latte traf. Von dort tröpfelte der Ball wahrscheinlich hinter die Linie, wie eine Studie von Fernsehaufnahmen nahelegt. Allerdings konnten estnische Beamte in Liechtenstein nicht auf die Videobeweise zugreifen. Ein Schweizer Tor in der 65. Minute, das nicht wegen passivem Abseits ausgeschlossen wurde, wäre wohl vom Videoassistenten geprüft und möglicherweise bekämpft worden. „Sehr zufrieden, wir können nur Danke sagen“, sagte Hofmann.
Schnelle Optimisten für das Rückspiel
Nach der Pause brachte Feldhofer den späteren Torschützen Druijf, Yusuf Demir, Jonas Auer und Roman Kerschbaum. Das gab Kraft, aber auch mit der zweiten Halbzeit war der Trainer nicht sehr zufrieden. Das Beste an der Partie war, „dass es nur 1:1 ausgegangen ist, da ist alles möglich“, resümierte Hofmann vor dem Rückspiel. „Wir haben noch eine Chance. Wir müssen sie nutzen und ich bin mir sicher, dass wir sie mit unseren Fans im Rücken in unserem Stadion nutzen werden“, betonte der Niederländer Druijf, der wie Demir und Kerschbaum ein Problem für die Startelf werden könnte , die auch wieder in Form sind. .
Rapid wird mitgeteilt, dass Vaduz bereits in den vorherigen Qualifikationsspielen mit einem 1: 1-Unentschieden zu Hause weitergekommen ist. Der in der Schweizer Challenge League aktive Klub gewann zuerst gegen den slowenischen FC Koper und dann gegen Konyaspor. „Natürlich ist das Ziel für Wien jetzt, dass wir genau dasselbe machen. Ich bin mir sicher, dass es gut laufen wird“, sagte der Vorarlberger Sutter, der noch nie in der österreichischen Bundesliga gespielt hat. Der 31-Jährige freute sich schon sehr auf den Auftakt im Allianz Stadion.
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