Stand: 24.06.2022 22:05
„Ich will bleiben, wo ich noch nie war“: Regisseur Andreas Kleinert spricht über das Leben des Schriftstellers Thomas Brasch. Sein Drama wurde mehrfach beim Deutschen Filmpreis ausgezeichnet.
Das Drama „Lieber Thomas“ wurde beim Deutschen Filmpreis mit neun Preisen ausgezeichnet, darunter mit der Goldenen Lola für den besten Spielfilm. Regisseur Andreas Kleinert erzählt das Leben des Schriftstellers Thomas Brasch (1945-2001). Der Film wurde unter anderem für Regie und Drehbuch ausgezeichnet.
Albrecht Schuch, der Thomas spielt, wurde als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Der 36-Jährige gewann nach „Systemsprenger“ und „Berlin Alexanderplatz“ seine dritte Lola. Schauspielerin Jella Haase wurde für ihre Leistung in „Dear Thomas“ als beste Nebendarstellerin ausgezeichnet.
Für die schauspielerischen Leistungen im Drama „Rabiye Kurnaz vs. George W. Bush“ wurden zudem zwei Performance-Preise vergeben: Meltem Kaptan wurde als beste Hauptdarstellerin und Alexander Scheer als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Auch Andreas Dresens Film gewann eine silberne Lola, Bronze ging an “Große Freiheit”.
Roth: Krieg verändert alles
Der Deutsche Filmpreis gilt als wichtigste nationale Auszeichnung der Branche. Die Auszeichnungen sind mit insgesamt rund drei Millionen Euro für neue Projekte verbunden. Das Geld stammt aus dem Haus der Kulturstaatsministerin Claudia Roth.
„Der Krieg verändert alles, sogar eine Nacht wie diese“, sagte Roth bei der Zeremonie. Der Film muss noch gefeiert werden. „Wir brauchen die Kraft des Kinos“, betonte Roth. Dies ist nicht notwendig, um abzulenken, sondern um Elend entgegenzuwirken. Er wolle sich bei den anwesenden Filmemachern dafür bedanken, dass sie „die Bilder der Demokratie überlassen“, sagte der Grünen-Politiker.
Klitschko sendet eine Videobotschaft
Der Kameramann Jürgen Jürges erhielt einen Ehrenpreis für herausragende Verdienste um den deutschen Film. Er arbeitete mit Regisseuren wie Rainer Werner Fassbinder („Fear Eats Soul“), Michael Haneke („Funny Games“) und Uli Edel („Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“) zusammen. Als beliebtester Film wurde der Kinderfilm „Die Schule der magischen Tiere“ ausgezeichnet. Bester Dokumentarfilm wurde “The Other Side of the River”, bester Kinderfilm “The Path”. Der Bernd-Eichinger-Preis ging an Maren Ade, Janine Jackowski und Jonas Dornbach von der Berliner Produktionsfirma Komplizen Film.
Zur Preisverleihung auf dem Berliner Messegelände waren rund 1.700 Personen geladen. In der Nacht wurde mehrfach an den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine erinnert. Wladimir Klitschko schickte eine Videobotschaft. Moderiert wurde der Abend von Katrin Bauerfeind.