Weißer Hautkrebs: Vorstufen erkennen und behandeln Weitere Gesundheitsthemen

Stand: 04.07.2022 09:36 Uhr

Weißer Hautkrebs ist häufiger als schwarzer. Werden Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom rechtzeitig erkannt, stehen die Heilungschancen gut. Ursache ist oft intensive Sonneneinstrahlung.

Mehr als 200.000 Menschen in Deutschland erkranken jedes Jahr an weißem Hautkrebs, auch klarer Hautkrebs genannt. Sie kann an jedem Körperteil auftreten, tritt aber häufiger dort auf, wo die Sonne oft auf die Haut trifft: auf Kopf, Nacken, Ohren, Händen und Armen. Weißer Hautkrebs hat gute Heilungschancen und verläuft selten tödlich, ist aber noch nicht risikofrei.

UV-Strahlung erhöht das Risiko: Wie viel Sonne ist zu viel?

Wenn Menschen jahrelang ungeschützt, also ohne Sonnencreme oder Kleidung, der Sonne ausgesetzt sind, kann weißer Hautkrebs entstehen. Jede Minute in der Sonne, jeder Sonnenbrand baut sich ein Leben lang auf. Irgendwann werden die Hautzellen überlastet und Hautkrebs kann entstehen. Es dauert etwa 20 bis 30 Jahre und relativ viel Sonneneinstrahlung, bis eine Zelle krebsartig wird. Wenn dieser Punkt erreicht ist, hat die gesamte Oberfläche diese UV-Energie erhalten und dies kann nicht rückgängig gemacht werden.

Ein einziger Sonnenbrand kann bis zu 100.000 Schäden am Erbgut verursachen, die repariert werden müssen oder den Tod der betroffenen Zelle verursachen. Mit zunehmender Sonneneinstrahlung und zunehmendem Alter nimmt die Reparaturkapazität der Zellen ab, sodass sich defekte Zellen vermehren und zu klarem Hautkrebs entarten können.

Aktinische Keratosen sind Vorläufer des Spinaloms

Knapp ein Viertel der Fälle von hellem Hautkrebs sind die sogenannten Plattenepithelkarzinome oder Spinaliome und damit die zweithäufigste Form von hellem Hautkrebs in Deutschland. Das Plattenepithelkarzinom entwickelt sich aus der schuppigen Hautschicht.

Zunächst bilden sich meist Vorstufen, sogenannte aktinische Keratosen. Diese diskreten, hautfarbenen Beulen oder roten Flecken schuppiger Haut entwickeln sich im Laufe der Jahre durch Sonneneinstrahlung. Aktinische Keratosen treten mit zunehmendem Alter häufiger auf.

Dermatologen warnen, dass diese Hautkrankheit durch verändertes Freizeit- und Reiseverhalten im Rentenalter auf dem Vormarsch ist und oft unterschätzt wird, denn jede zehnte unbehandelte aktinische Keratose wird zu einem Spinaliom. Während die aktinische Keratose auf die obere Hautschicht beschränkt ist, breitet sich das Spinalom in tieferen Schichten aus.

Das Plattenepithelkarzinom (Spinalom) kann Metastasen bilden

Im Gegensatz zum besonders gefährlichen schwarzen Hautkrebs (Melanom) ist das Spinalom meist auf ein kleines Areal begrenzt und bildet nur in drei Prozent der Fälle Zweittumoren (Metastasen) in anderen Körperregionen, insbesondere in den Lymphknoten.

Um ein Fortschreiten des Plattenepithelkarzinoms zu verhindern, sollten verdächtige Stellen schnellstmöglich erkannt und entfernt werden.

Basalzellkarzinom (Basalzellkarzinom): Früherkennung erleichtert Operation

Etwa drei Viertel der leichten Formen von Hautkrebs sind Basalzellkarzinome oder Basalzellkarzinome. Die häufigste Art von Hautkrebs geht von der Basalzellschicht aus. Diese Form von Hautkrebs wächst langsam und bildet keine Metastasen, kann aber tief wachsen und sich ausbreiten. Daher sollte ein Basalzellkarzinom schnellstmöglich eliminiert werden.

Basalzellkarzinome verdoppeln sich normalerweise innerhalb eines Jahres, und je größer der Tumor ist, desto mehr müssen Ärzte schneiden. Ein Sicherheitsabstand ist wichtig, damit kein Resttumor auf der Haut verbleibt. Wenn der Tumor beispielsweise einen Zentimeter groß ist, muss mindestens ein halber Zoll gesundes Gewebe mit entfernt werden. Zurück bleiben oft die entstellenden Narben, die bei einer frühzeitigen Operation deutlich kleiner ausgefallen wären.

Ist die Erkrankung sehr weit fortgeschritten, wächst der Tumor in Knorpel, Muskeln, Nerven und sogar in die Knochen. Dann müssen beispielsweise auch Teile der Nase oder des Ohrs entfernt werden.

Jeder zweite Patient erkrankt innerhalb von drei Jahren erneut an einem klaren Hautkrebs. Betroffene sollten deshalb immer wieder zur Nachkontrolle gehen. Je stärker die Sonneneinstrahlung der Haut, desto häufiger wiederholt sich der klare Hautkrebs.

Früherkennung von weißem Hautkrebs

Wer also raue Stellen bemerkt, die nicht von alleine verschwinden, und sich nach Schleifpapier sehnt, sollte diese schnellstmöglich von einem Dermatologen untersuchen lassen, um eine frühzeitige Behandlung zu ermöglichen. Dermatologen warnen davor, dass die meisten Patienten zu spät zum Arzt kommen, normalerweise mit einem Jahr Verspätung. Und dann ist die Behandlung viel aufwändiger und belastender als sie sein sollte, wenn sie früh erkannt wird.

Periodische Kontrollen sind wichtig

Da Sonnenschäden meist nicht nur eine Stelle betreffen, treten sowohl Basalzellkarzinome als auch Spinalzellkarzinome oft nach einiger Zeit an neuen Stellen wieder auf. Dagegen hilft nur ein regelmäßiges Screening zur Früherkennung, um Tumore rechtzeitig zu erkennen und zu entfernen.

Besonders für Menschen mit dunkler Hautfarbe ist es wichtig, regelmäßig nach Hautveränderungen zu suchen. Aufgrund des höheren Melaninanteils erkranken sie seltener an Hautkrebs als Menschen mit heller Haut. Sind sie jedoch betroffen, sind die Veränderungen weniger auffällig als bei heller Haut, sodass oft erst im fortgeschrittenen Stadium eine Diagnose gestellt wird.

Fachexperten

Dermatologie und Venerologie Facharztpraxis für Dermatologie im Krohnstiegcenter Krohnstieg 41-43 22415 Hamburg (0 40) 41 12 55 66-0 www.hautarztpraxis-langenhorn.de

Facharzt für Dermatologie und Venerologie, Tumorpharmakologische Therapie, Palliativmedizin Hautkrebszentrum Elbe Klinikum Buxtehude Am Klinikum 121614 Buxtehude (0 4161) 703-0 www.elbekliniken.de/de/hautkrebszentrum-buxtehude

Internetportal der Deutschen Krebsgesellschaft eV Onko www.krebshilfe.de

Deutsche Krebshilfe eV Buschstraße 3253113 Bonn (0 228) 72 99 00 www.krebshilfe.de

Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP) e. V. Cremon 1120457 Hamburg www.unserehaut.de

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