Melanom, Karzinom, Hauttumor… Der Begriff „Hautkrebs“ ist nur ein Überbegriff für die vielen verschiedenen Formen von Hautkrebs.
Klarer Hautkrebs ist für 90 Prozent aller Hautkrebsfälle verantwortlich: Er ist nahezu unpigmentiert und daher weniger auffällig. © OGphoto/ iStock
Wachsende Zahlen
Mittlerweile betrifft jede dritte Krebsdiagnose die Haut, was Hautkrebs mit mehr als 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr zu einer der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland macht. Menschen, die an Hautkrebs sterben, machen jedoch nur 1 % aller krebsbedingten Todesfälle aus. Daher kann Hautkrebs in den meisten Fällen erfolgreich behandelt werden. – sofern es rechtzeitig erkannt wird.
Besorgniserregend ist jedoch, dass die Zahl der Hautkrebspatienten weiter steigt: In Deutschland beispielsweise hat sich die Zahl der Schwarzen Hautkrebs-Diagnosen laut Robert-Koch-Institut zwischen 1970 und 2015 verfünffacht. Die meisten Neuerkrankungen treten bei älteren Menschen auf zwischen 75 und 79 Jahren, denn Schäden beispielsweise durch zu viel Sonne zeigen sich oft erst Jahre später.
Aber auch Frauen zwischen 45 und 54 Jahren erkranken häufiger an Hautkrebs. Dabei spielt vermutlich das Schönheitsideal gebräunter Haut eine Rolle, da UV-Licht von Sonne oder Solarium ein großer Risikofaktor für Hautkrebs ist.
Klarer Hautkrebs
Wenn wir uns 100.000 Menschen ansehen, erkranken jedes Jahr etwa 328 von ihnen an Hautkrebs. Etwa 290 dieser Patienten oder etwa 90 Prozent werden mit sogenanntem „weißem Hautkrebs“ diagnostiziert. Diese entwickelt sich in den oberen Hautschichten und erscheint oft als Fleck oder Knoten auf der Haut, der sich rötlich verfärben und auch bluten kann. Weißer Hautkrebs entsteht häufig an besonders sonnenexponierten Stellen wie dem Kopf-Hals-Bereich.
Die beiden häufigsten Formen von weißem Hautkrebs sind das Basalzellkarzinom und das Plattenepithelkarzinom. Charakteristisch für beide Krebsarten ist, dass die Tumore langsam wachsen und daher entdeckt werden, bevor sie sich auf das umliegende Gewebe ausbreiten; daher sind die Heilungschancen in der Regel sehr gut.
Ein Beispiel für schwarzen Hautkrebs (Melanom). © Nationales Krebsinstitut
Dunkler Hautkrebs
Die restlichen zehn Prozent entwickeln schwarzen Hautkrebs, der auch als malignes Melanom bezeichnet wird und aufgrund seiner Ähnlichkeit mit einem dunklen Muttermal oder Muttermal schwer zu erkennen ist. Der Tumor wird aus den pigmentbildenden Melanozyten gebildet, die sich in der Epidermis, also der obersten Hautschicht, befinden. Im Gegensatz zum weißen Hautkrebs metastasiert das maligne Melanom häufig bereits im Kleinen und weist damit den höchsten Malignitätsgrad aller Hauttumoren auf.
Im Zuge der Metastasierung lösen sich einzelne Tumorzellen vom Primärtumor und breiten sich über das Lymphsystem oder die Blutbahn im ganzen Körper aus. Besonders gefährlich wird diese „Ausbreitung“ auf umliegendes Gewebe oder auch auf weiter entfernte Gebiete, wenn sich Tumorzellen in lebenswichtigen Organen wie Leber und Gehirn ansiedeln und dort weiter wachsen. Aufgrund der verbesserten Hautkrebsvorsorge werden Melanome mittlerweile jedoch frühzeitig erkannt, sodass die Heilungschancen trotz hoher Malignität meist gut sind.
Gutartig oder bösartig?
Obwohl der weiße Hautkrebs harmloser ist als das bösartige Melanom, sind alle bisher genannten Hautkrebsarten immer noch bösartige Tumore, die die Fähigkeit haben, schnell zu wachsen und zu metastasieren. Gutartige Hauttumore hingegen sind lokal begrenzt und entstehen durch vermehrtes Wachstum eines bestimmten Gewebes. Da sie sich jedoch nicht auf benachbarte Organe ausbreiten, ist diese Tumorart in der Regel harmlos.
19. August 2022
-Josephine Franke