Gasgarantie für OMV Kunden im Winter

Derzeit kommen nur 40 Prozent der vertraglich vereinbarten Gasmenge aus Russland nach Österreich, in Deutschland nur 20 Prozent über Nord Stream 1. OMV-Alfred Stern ist jedoch zuversichtlich, dass die Kapazitäten von Pipelines und Gas für die OMV für den Winter gesichert sind Kunden.

Die zusätzlichen 40 TWh entsprechen den Lieferverpflichtungen der OMV. Das halbstaatliche Öl- und Gasunternehmen liefert direkt an die heimische Industrie, nicht aber an Haushalte. Diese werden von staatlichen Stadtwerken versorgt, die teilweise wiederum Kunden der OMV sind.

Die Speicher der OMV sind derzeit zu 80 % gefüllt, was rund 80 % der gesamten Speicherkapazität in Österreich entspricht. Im Durchschnitt sind alle Speicher im Land zu mehr als 50 Prozent gefüllt.

Zahlungen an Gazprom

Zahlungen an Gazprom wurden nun auf ein neues sanktionskonformes Verfahren umgestellt. Details wurden bei der Vorlage der Halbjahresergebnisse 2022 nicht genannt, Gazprom hatte angekündigt, Zahlungen nur noch in Rubel zu akzeptieren, was Sanktionsverletzungen bedeutet hätte.

Raffinerie Schwechat

Die durch einen Unfall stark beschädigte Raffinerie Schwechat werde voraussichtlich erst im Oktober wieder voll ausgelastet sein, bestätigte OMV Raffinerievorstand Martijn van Koten in einem Bericht an COURIER. Den Schaden durch den Geschäftsausfall beziffert er auf rund 200 Millionen Euro. Die Reparaturkosten belaufen sich auf 40 bis 50 Millionen Euro, 40 Millionen sind zusätzliche Investitionen. Schäden sind teilweise durch die Versicherung gedeckt.

Perspektive

Für das gesamte Jahr 2022 erwartet die OMV einen Preis von Rohöl der Sorte Brent von über 100 US-Dollar und einen Gaspreis von 45 Euro pro MWh. Die Produktion wird weiter von 400.000 auf 390.000 Barrel pro Tag sinken, hauptsächlich aufgrund des Ausstiegs Russlands.

Verkauf von Düngemitteln

Der Niederösterreichische Bauernverband hat die Europäische Kommission um Hilfe gegen den Verkauf der Düngemittelsparte der Tochter OMV Borealis gebeten, berichtet der KURIER. OMV-Chef Stern sagte, die Düngemittelsparte sei eine strategische Wachstumssparte für den Käufer (Agrofert-Gruppe des ehemaligen tschechischen Ministerpräsidenten Andrej Babis). Der Verkauf garantiert eine gute Entwicklung für den Standort und für die spätere Düngeversorgung. Der Düngemittelmarkt ist sehr wettbewerbsintensiv, wobei die Unternehmensgröße eine wichtige Rolle spielt. Das Unternehmen wurde mit 810 Millionen Euro bewertet, der Verkauf soll in der zweiten Jahreshälfte 2022 abgeschlossen werden.

SPÖ: Der Staat soll die Mehrheit übernehmen

Angesichts der Gewinnverdopplung der OMV im ersten Halbjahr fordert Franz Schnabl, SPÖ-Landesvorsitzender von Niederösterreich, dass die Republik erneut eine Mehrheit an der OMV anstrebt. Neos gefällt diese Idee nicht.

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