Hitze und Trockenheit: Boote stranden wegen Niedrigwasser

Veröffentlicht am 15. August 2022, 18:56 Uhr

Hitze und Trockenheit: Boote stranden wegen Niedrigwasser

Aufgrund der Dürre ist der Pegel des Untersees stark gesunken. Viele Böötler mussten ihre Boote leeren und die Saison vorzeitig beenden.

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Leo Buty

Katja Fassler

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Viele Schiffe sind im Untersee gestrandet.

20min/News-Scout

Der Pegel des Untersees ist, wie hier in Triboltingen, im Sommer stark gesunken.

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Viele Bootsbesitzer haben bereits mit dem Auslaufen zu kämpfen. Und das, obwohl die Saison in der Regel bis Ende September dauert.

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  • Aufgrund des fehlenden Regens ist der Wasserstand im Untersee sehr niedrig.

  • Viele Bootsbesitzer haben ihre Boote bereits geleert.

  • Mehrere Hafenmeister sprechen von einer “Ausnahmesituation”.

  • Hoffnung ist ein regnerischer Herbst.

Die anhaltende Trockenheit hat Folgen für Gewässer in der ganzen Schweiz. Obwohl die im Bodensee freigesetzten Algen für Gestank sorgen, stranden viele Schiffe im Untersee. Aufgrund des niedrigen Wasserstandes hat sich das Wasser aus dem normalen Uferverlauf zurückgezogen.

Laut Heidi Wagner vom Segelverein Eschenz TG herrscht in diesem Jahr ein außergewöhnlicher Wassermangel. „Es würde viel Regen brauchen, damit der Pegel wieder steigt“, sagt Wagner. Normalerweise sollte der See etwa einen Meter höher liegen.

Erster Abschluss der Böötli-Saison

Der niedrige Wasserstand war aufgrund der fehlenden Schneeschmelze und des trockenen Wetters vorhersehbar. Es handelt sich jedoch um eine Ausnahmesituation. “Ältere Leute haben gesagt, sie hätten es nicht so erlebt”, sagt Wagner. Für viele Menschen war es eine kurze Segelsaison. „Schade wegen des guten Wetters“, sagt Wagner.

Auch bei Steckborn TG sorgt man sich um den Niedrigwasserstand. „Die guten Flächen des Hafens muss ich gerade für Firmen und Gäste freihalten“, sagt André Gisler, Hafenmeister in Steckborn. “Die Bootsschule hat mich gefragt, ob ich sie bewegen könnte, weil sie stecken geblieben sind, als sie ihren aktuellen Standort verlassen haben.”

Vier private Bootsfahrer hätten die Saison früher beenden und die Boote ausmustern sollen. „Das wird nicht immer verstanden, obwohl vertraglich geregelt ist, dass bei Niedrigwasser kein Anspruch auf einen anderen Platz besteht“, so Gisler weiter.

„Enttäuschung ist groß“

So wenig Wasser hat er noch nie erlebt, und das in der Hochsaison. Theoretisch wird es bis Ende August noch sehr voll sein. Auch die Deutschen sind jetzt im Urlaub. „Wenigstens habe ich ein paar Stellen weiter draußen, die tief genug zum Anlegen sind. Die Hafeneinfahrt ist bei uns noch passierbar.“

Auch in Ermatingen TG stecken die Boote im Schlamm fest. Im Moment ist noch genug Wasser im ausgebaggerten Hafen. „Aber die Boote am Ufer liegen im Schlamm oder sind bereits geleert“, sagt Ermatinger Hafenmeister Horst Marquardt.

Viele hätten die normalerweise bis Ende September dauernde Saison abbrechen müssen. „Klar, die Enttäuschung ist sehr groß“, sagt Marquardt. Der extrem niedrige Wasserstand ist ein Ausnahmefall. “In den letzten Jahren gab es immer wieder Niedrigwasser, aber nicht so extrem wie jetzt.” Die Regenvorhersage für Donnerstag könnte allenfalls eine kurze Atempause bringen. “Aber im Herbst erwarte ich viel Regen und dann wird sich der Wasserstand einigermaßen normalisieren.”

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