Bei einem massiven Einsturz eines Gletschers in Norditalien sind mindestens sechs Menschen getötet und acht weitere zum Teil schwer verletzt worden. Das teilte die Rettungsleitstelle der Region Venetien nach dem Unglück am Sonntag mit. Am Nachmittag wurden unter anderem fünf Helikopter und diverses Hundeequipment eingesetzt, um unter Eis, Schnee und Felsmassen nach anderen Kletterern zu suchen. Über die Nationalität der Opfer war zunächst nichts bekannt. Zunächst wurden fünf Todesopfer gemeldet.
Ein großes Stück Gletscher hatte sich vom Marmolada-Massiv gelöst und war ins Tal gestürzt. Auch die normale Aufstiegsroute zum 3343 Meter hohen Berg war betroffen, wo sich im Moment mehrere Seilausrüstungen befanden. zwei von ihnen wurden geschlagen.
Rettungskräfte transportierten eine schwer verletzte Person in ein Krankenhaus in Treviso. Zwei weitere Verwundete kamen im Krankenhaus von Belluno an, fünf in Trento. 18 Menschen befanden sich den Angaben zufolge über der Bruchstelle und warteten auf Rettung.
„Wir haben ein lautes Geräusch gehört, typisch für einen Erdrutsch“, sagte ein Augenzeuge der Nachrichtenagentur Ansa. „Danach sahen wir eine Lawine aus Schnee und Eis mit hoher Geschwindigkeit ins Tal stürzen und wir wussten, dass etwas Schlimmes passiert war.“
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Claudia Bröll, Kapstadt
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Wegen der Gefahr weiterer Gletscherstürze wurde die Suche nach weiteren Opfern am Boden vorerst unterbrochen. Wie die Einsatzkräfte am Abend mitteilten, wurden Rettungsschwimmer von der Seite des Berges entfernt. Zunächst gilt es zu klären, wie sicher die Situation für die Helfer ist. Hubschrauber flogen weiter und brachten auch die Menschen, die über der Absturzstelle gestrandet waren, ins Tal. Dort wurde von den Autos auf den Parkplätzen auch geprüft, wer noch unter der Lawine sein könnte.
Carlo Budel, der Gastgeber der Schutzhütte Capanna Punta Penia, schreibt in einem Instagram-Post: „Die Besteigung der Marmolada ist allseitig gesperrt, heute ist ein sehr trauriger Tag, weg vom Gletscher … 🙏🙏🙏“