#SitLikeAGirl für Olena Selenska
Warum Frauen auf der ganzen Welt mit gespreizten Beinen posieren
Das Vogue-Cover von Olena Selenska (44) sorgte in der Ukraine für Kritik: Die Pose sei zu männlich. In den sozialen Medien wehren sich Frauen nun mit Fotos der Frau des Präsidenten mit ausgestreckten Beinen unter dem Hashtag #SitLikeAGirl.
Er schaut direkt in die Kamera und sitzt im Schneidersitz auf einer weißen Marmorstufe. Er stützte seine Ellbogen auf seine Oberschenkel. Das Foto von Olena Selenska (44) in einer U-Bahn-Station ziert das August-Digital-Cover der Vogue. Die First Lady der Ukraine sorgte mit ihrer Fotostrecke im amerikanischen Modemagazin für viel Kritik.
Westliche Medien schreiben, dass es im Kontext des Krieges unangemessen sei, so helle Fotos zu veröffentlichen. In seinem Herkunftsland hingegen heißt es, die Pose auf der Treppe sei zu männlich, zu lässig. Das kommt bei vielen Frauen nicht gut an.
In einem Interview mit der Kyiv Post sagte die ukrainische Journalistin Zoya Zvynyatskivska: „Viele ukrainische Frauen sind entsetzt über den Versuch der Gesellschaft, zu diktieren, welche Positionen Frauen einnehmen können.“
Feministische Protestaktion
Als Reaktion auf die Kritik startete Zvynyatskivska auf Instagram den Hashtag #SitLikeAGirl. Sie postete ein Foto mit gespreizten Beinen und forderte andere Frauen auf, dasselbe zu tun, um Selenska zu unterstützen und gegen Geschlechterstereotype zu protestieren.
Innerhalb weniger Tage schlossen sich Tausende von Frauen jenseits der ukrainischen Grenze der Solidaritätsbewegung an. In den sozialen Medien posteten unter anderem Polizisten, Künstler und Spielerinnen des ukrainischen Frauenfußballvereins FC Kryvbas vielfältige Fotos. Unter dem Hashtag #SitLikeAGirl gibt es bereits über 10.000 Posts auf Instagram.